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Für ein glückliches Gedeihen der gemeinsamen Heimat In Gusew (Gumbinnen) fand das III. deutsch-russische Forum 2010 „Die Zukunft braucht die Vergangenheit“ statt. Am 16. Oktober versammelten sich mehr als 70 Teilnehmer aus Deutschland und Russland im Stadtkulturheim. Die Leute der verschiedenen Altersstufen saßen an den Tischen im Saal vor einem roten Vorhang, der mit dem goldenen Wappen von Gusew (Gumbinnen) geschmückt war, das den Pfeil aus dem Wappen von Gumbinnen aufbewahrt hatte und mit dem Kopf des Gumbinnener Elches ergänzt worden ist. Erschienen waren die Mitglieder der ostpreußischen Landsmannschaften und die Vertreter der wohltätigen Organisationen aus Deutschland, die Beamte des öffentlichen Dienstes aus den Städten und Siedlungen des Kaliningrader Gebietes, die Mitarbeiter der Museen und Archive, die Heimatkundler, die Ökologen und die Journalisten – all jene Menschen, die die Kontinuität der Geschichte verstehen und danach streben, diesem Land die Gesamtheit des Seines in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zurückzugeben. „Wir arbeiten nicht nur auf kulturellem Gebiet, wir festigen die Freundschaft der Völker“, so bezeichnete Klaus Lunau als Moderator des Forums und Mitglied der Landsmannschaft „Fischhausen“ die Mission dieser Treffen. „Man muss jetzt die Arbeit beginnen. Wer außer uns kann eine lebendige Verbindung zwischen dem, was war, und dem, was jetzt ist, herstellen? Gerade wir müssen den Grundstein für eine feste und nahe Partnerschaft legen“. Dieses Thema setzte die Leiterin der deutschen Delegation als Mitglied des Bundesvereines „Landsmannschaft Ostpreußen“, Brigitte Stramm, mit folgenden Worten fort: „Alles verändert sich. Die Arbeit unseres Forums bringt ein positives Ergebnis“. Mit den Worten von Frau Stramm ist die Bürgermeisterin von Gusew, Galina Silenko, einer Meinung. Sie ergänzte dazu, dass das Wichtigste in der Zusammenarbeit die Entwicklung unserer gemeinsamen Heimat ist. Frau Silenko legte jedem ans Herz, die positiven Ergebnisse des Forums auch mit ganzer Kraft in der Praxis zu verwirklichen. Man muss betonen, dass sich ein positives und praktisches Ergebnis sofort zeigte. Der Vertrag über die Partnerschaft zwischen der Bundeslandsmannschaft und dem Kaliningrader Staat- lichen Gebietsarchiv wurde untergeschrieben. Wie Frau Stramm und die Leiterin des Archivs, Alla Födorova, bemerkten, sind die Mitglieder der Landsmannschaften jetzt schon nicht mehr nur einfache nostalgische Touristen, sondern vollwertige Partner. Es ist auch wichtig, noch hervorzuheben, dass im Rahmen dieses Gusewer Forums ein Vertrag über Partnerschaft zwischen dem Kulturzentrum „Ostpreußen“ in Ellingen und dem Museum „Friedländer Tor“ in Kaliningrad geschlossen wurde. Der Vertreter des Kulturzentrums, Wolfgang Freyberg, machte eine sehr treffende Bemerkung: “Wir müssen alle Fragen zusammen besprechen und gemeinsam lösen. Das dient der Festigung der Freundschaft zwischen unseren Völkern“. Die Leiterin des Museums „Friedländer Tor“, Swetlana Sokolowa, äußerte ihrerseits nicht nur volle Zustimmung zur gemeinsamen Tätigkeit, sondern bezeichnete auch eine der Richtungen dieser Tätigkeit. Das Museum restauriert zusammen mit der Direktion des Kaliningrader Zentralparkes (früher Luisenpark) die Halbrotunde der Königin Luise. Die Gipskopie der verlorenen Büste der Königin ist in Berlin hergestellt, und das Bild wurde in Sankt-Petersburg aus Pflasterstein gegossen. Die Büste ist fertig für die Aufstellung. Ähnlich, wie man diese Rotunde in Königsberg aufbaute, wird die Spendensammlung für die Restauration unter den Einwohnern von Kaliningrad organisiert. Die Zeit für die Auszeichnungen wurde auch gefunden. Die Mitarbeiter des Kaliningrader Staatlichen Archivs, Alla Födorowa, Vera Makarowa und Anatolij Bachtin, bekamen offizielle Anerkennungen vom Mitarbeiter des Generalkonsulates Deutschlands in Kaliningrad, Herrn Birmans. Die Vorträge erweckten großes Interesse. Zuerst zollte Eckard Steiner aus der Heimatkreisgesellschaft von Gumbinnen mit seinen ausführlichen Worten zum Thema „Die Stadt Gumbinnen und ihr reiches Kulturerbe“ seine Hochachtung gegenüber dem Ort des Ereignisses. Über die internationale Zusammenarbeit des Kulturzentrums „Ostpreußen“ erzählte sein Leiter, Herr Freiberg, mit der Hilfe einer guten elektronischen Präsentation. Ziemlich emotionell wurde der Vortrag vom Doktor Witalij Maslow aus der Russischen Staatlichen Immanuel-Kant-Universität aufgenommen, in dem es um die Koexistenz zwischen Deutschen und Russen im Kaliningrader Gebiet nach der Kapitulation und in den ersten Nachkriegsjahren ging. Übrigens wurden die Diskussionen nicht nur um die Themen der Vorträge geführt. Nicht nur die Vergangenheit, sondern auch die Gegenwart ist aufregend. Die Grenzprobleme mit den Visa verstimmen die Leute von beiden Seiten der Grenze. Als interessant kann man es auch bezeichnen, wie einige Mitglieder der deutschen Delegation die Situation den anderen erklärten. Dabei wurde der Gedanke ausgesprochen, dass das Hauptproblem die Position der EU ist, die den Vorschlag Russlands über unverzügliche Feststellung des visafreien Reiseverkehres regelmäßig ablehnt und dass die deutschen Massenmedien darüber schweigen. Das nächste Forum „Es gibt keine Zukunft ohne Vergangenheit“* findet in Deutschland statt, vielleicht in Ellingen. Und weder Visa, noch Entfernungen, können daran hindern.
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