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Kulturzentrum Ostpreußen feiert 30-jähriges Bestehen Ellingen (Bay). Ein Festakt in würdigem Rahmen fand am 25. Oktober im Kulturzentrum Ostpreußen statt: gemeinsam mit Vertretern der Bundes- und Landesregierung feierte die Landsmannschaft Ostpreußen das 30-jährige Jubiläum der Einrichtung. Regierungsdirektor Dr. Frank Schilling, der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, erläuterte vor den geladenen Gästen, wie wichtig aus der Sicht der Bundesregierung die Bewahrung des ostdeutschen Kulturerbes sei, und zwar nicht nur, um diese Gebiete nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, sondern auch, um historische und kulturelle Zusammenhänge verstehen zu können. Ministerialdirigent Paul Hansel vom Bayerischen Sozialministerium (Foto) überbrachte die Grüße von Ministerin Christine Haderthauer (Grußwort zum Thema siehe PREUSSEN-KURIER Nr. 3/2011) und unterstrich, der Freistaat Bayern werde auch in Zukunft die Einrichtung finanziell und aktiv unterstützen, weil das Kulturzentrum nun einmal zu Bayern gehöre und Bayern sich als Kulturstaat verstünde. So wie die bayerische Kultur „unverwechselbar“ sei, so sei auch die ostpreußische Kultur „unverwechselbar“ – nur daß eben die Ostpreußen es heute unendlich viel schwerer hätten als die Bayern, ihre Kultur lebendig und unverwechselbar zu erhalten. So sei beispielsweise die ostpreußische Mundart im Aussterben begriffen, weil die Träger dieses Dialektes eben auch langsam ausstürben. In dieser Situation wolle Bayern alles tun, um den Ostpreußen beim Erhalt dessen, was übrig und zu retten sei, behilflich zu sein. In ihren Grußworten betonten sowohl der Ellinger Bürgermeister Walter Hasl als auch der mittelfränkische Bezirkstagspräsident Richard Bartsch, welche Bedeutung das Kulturzentrum Ostpreußen in der Zeit seit seinem Bestehen für Stadt und Region erlangt hat. In einer kurzweiligen und von persönlichen Erinnerungen getragenen Ansprache schilderte Wilhelm v. Gottberg, der frühere Sprecher der Landsmannschaft Ostpreußen und nunmehr Vorsitzender des Stiftungsrates der Ostpreußischen Kulturstiftung, die Zeit von den Anfängen des Kulturzentrums bis heute. Er berichtete vom Entstehen der Idee, aber auch von Widerständen, vom Versuch der Politik, dem Zentrum die finanzielle Grundlage zu entziehen. V. Gottberg betonte aber auch, daß der Freistaat Bayern wie auch die mittelfränkische Bezirksregierung, Landkreis und Gemeinde sich stets ohne Wenn und Aber zu Ostpreußen und dem Kulturzentrum bekannt hätten. Diesen Institutionen sei es zu verdanken, wenn sich die Landsmannschaft Ostpreußen heute keine Gedanken um den Fortbestand der Einrichtung machen müsse. Für den Förderverein des Kulturzentrums sprach im Anschluß an die Festreden noch die Vorsitzende, Fürstin Wrede, einige Worte. Sie überreichte bei dieser Gelegenheit dem Direktor des Kulturzentrums, Wolfgang Freyberg, auch ein weiteres vom Förderverein erworbenes Exponat, einen Silberteller mit Bernstein-Einlegearbeit. Musikalisch umrahmt wurde der Festakt durch das Ellinger Barock-Ensemble „Flores musicales“, einem den Freunden des Kulturzentrums wohlbekannten Trio, das die Veranstaltung mit ausgewählten Sonaten von Schaffrath, Abel und C. Ph. E. Bach wie gewohnt auch musikalisch zu einem Hochgenuß werden ließ.
Unterhaltsamer Rückblick: Anknüpfend an die Ausführungen Wilhelm v. Gottbergs zeigte Museumsdirektor Wolfgang Freyberg eine Auswahl interessanter Bilder aus 30 Jahren. |