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Steinbach und
Merkel gehen durch die Ausstellung «Heimatweh» |
Ausstellung über Vertreibungen in Berlin
Berlin -
«Heimatweh» - unter diesem Titel soll eine Ausstellung in Berlin an das
Schicksal von Millionen Vertriebenen in Europa erinnern. Die Stiftung Zentrum
gegen Vertreibungen fasst damit ihre drei Ausstellungen aus den vergangenen
Jahren zusammen. «Wir haben erstmals das zusammengeführt, was Heimat ausmachen
kann», sagte die Stiftungsvorsitzende und CDU-Bundestagsabgeordnete Erika
Steinbach am Montag.
Bundeskanzlerin Angela Merkel will die Schau im Kronprinzenpalais an der Straße
unter den Linden am Dienstag eröffnen. Die «Bild am Sonntag» hatte berichtet,
dem deutsch-türkischen Verhältnis drohe neuer Ärger, weil die Ausstellung das
türkische Vorgehen gegen die Armenier 1915/1916 als Völkermord bezeichne.
Steinbach sagte, dies sei in genau demselben Wortlaut schon in der ersten
Ausstellung 2006 geschehen. Es sei irritierend, dass die Türkei bis heute
keinerlei Einsicht in dieser Frage zeige. «Diktatoren und
Menschenrechtsverletzer auf der ganzen Welt muss man auch so benennen», sagte
sie.
Die
Türkei bestreitet, dass die Deportation und Vertreibung von Armeniern im
Osmanischen Reich zielgerichtet und deshalb Völkermord war. Ob der türkische
Botschafter in Berlin wie geplant zur Ausstellungseröffnung kommt, konnte seine
Pressestelle am Montag zunächst nicht sagen.
Steinbach betonte, der Stiftung gehe es um ein umfassendes gegenseitiges
Verständnis: «Wir brauchen eine Anteilnahme mit allen, es darf nicht sein, dass
Opfer gegen Opfer ausgespielt werden.» Ihren Angaben zufolge waren oder sind
allein in Europa mehr als 30 Volksgruppen von Vertreibung betroffen.
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