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 Spiel mir das Lied der Heimat  
Rekordbesuch beim 12. Landestreffen in 
Mecklenburg-Vorpommern 
2.500 Ostpreußen am 
29. September 2007 in der Stadthalle Rostock
Rostock
- Zum 12. Landestreffen der Ostpreußen in Mecklenburg-Vorpommern war die 
große Rostocker Stadthalle wieder bis zum letzten Platz gefüllt. Fast 2.500 
Landsleute und Freunde der Heimat - soviel wie noch nie - waren mit Bussen, Bahn 
und Pkw aus allen Landesteilen angereist, darunter etliche Besucher aus Hamburg, 
Schleswig-Holstein, Berlin und Brandenburg. Selbst die vielen Auto-Parkplätze 
reichten kaum aus - es gab einen "Ostpreußen-Stau" in Rostock. Für die 
Bestuhlung der Stadthalle war schon die Maximal-Variante gebucht worden, 
trotzdem mussten noch Tische und Stühle herbeigeschafft werden. Für 
Spätankömmlinge standen nur noch Plätze auf den Rängen zur Verfügung. Die 
Auswertung der Teilnehmerlisten ergab mehr als 500 Besucher, die zum ersten Mal 
dabei waren. Gefördert durch Fernsehfilme wie "Die Flucht" oder "Suchkind 312" 
erwacht erst jetzt in vielen Flüchtlingskindern von damals das Bedürfnis, mehr 
über ihre Herkunft zu erfahren, heimatliche Atmosphäre zu spüren und die 
vertraute Mundart zu hören. Ein weiterer Grund ist sicherlich die sogenannte 
"Mundpropaganda". Hatten doch die Organisatoren aus Anklam zuvor 70 Zeitungen 
angeschrieben, 3.000 Einladungen verschickt und viele Handzettel verteilt. 
Erfreulich war, dass der NDR die Veranstaltung filmte und am selben Abend im 
"Nordmagazin" einen Kurzbericht in Wort und Bild ausstrahlte. Mehr als 40 Helfer 
aus Anklam und Rostock hatten die Halle festlich geschmückt, sorgten für einen 
reibungslosen Ablauf und die anschließende Beräumung. Auf den Tischen standen 
wie immer große Schilder aller 40 ostpreußischen Heimatkreise mit den 
beiliegenden Listen, so dass sich die Landsleute anhand der Eintragungen 
schneller finden konnten. 
Feierstunde  
Zum Auftakt intonierte das Landespolizeiorchester M-V aus 
Schwerin einen Festmarsch. Als Landesvorsitzender der Ostpreußen in 
Mecklenburg-Vorpommern eröffnete Manfred Schukat das bisher bestbesuchte 
Landestreffen und begrüßte die Teilnehmer und Ehrengäste, darunter 140 
Landsleute direkt aus Ostpreußen. Diese in der Heimat verbliebenen Deutschen 
wurden von den Besuchern mit besonders herzlichem Beifall begrüßt. Zwar werden 
sie heute als "deutsche Minderheit" bezeichnet, sind aber im Grunde die 
ostpreußische Restbevölkerung. Manfred Schukat nannte es ein Wunder, dass die 
Ostpreußen aus Ost und West heute und hier in Rostock zusammenkommen können. Er 
rief sodann 28 Fahnen ostpreußischer Heimatkreise auf, die unter Marschklängen 
des Landespolizeiorchesters in die Halle getragen und von den Landsleuten mit 
stehendem Applaus begrüßt wurden. Erstmals wurde auch die Fahne von Johannisburg 
präsentiert, die Landsmann Benno Krutzke kürzlich von der Kreisgemeinschaft für 
die Ostpreußen in M-V erhalten hatte. Das folgende geistliche Wort sprach 
Pfarrer Nikolaus Siemetzki aus Kühlungsborn, selbst gebürtiger Ermländer. Zum 
Vaterunser und dem Totengedenken, von einem Bläserquartett mit dem Choral "Ich 
bete an die Macht der Liebe" umrahmt, erhoben sich die Teilnehmer und stimmten 
anschließend in ihre Heimathymne - das Ostpreußenlied - ein. Als besonderer 
Ehrengast beehrte der Botschafter der Republik Litauen in Deutschland, Evaldas 
Ignatavicius, die Ostpreußen mit seiner Anwesenheit. Er hatte bereits einige 
Tage am Seminar der Memelländer in Rostock teilgenommen. Der Botschafter zeigte 
sich erfreut über die große Resonanz und das gute Klima und versprach, sich 
weiter für die Verständigung seines Landes mit den früheren deutschen Bewohnern 
einzusetzen. Grüße direkt aus der Heimat überbrachten Magdalena Piklaps für die 
Ostpreußen im Memelland (heute Litauen) und Barbara Ruzewicz für den Dachverband 
der Deutschen in Ermland und Masuren. Beide gaben ihrer Freude Ausdruck, solch 
einen Tag unter Landsleuten erleben zu dürfen, und luden die Landsleute zum 
Gegenbesuch in der Heimat ein. Erhard Kawlath vom Heimatkreis Lötzen 
übermittelte die Grüße der Kreisvertreter und des Bundesvorstandes der 
Landsmannschaft Ostpreußen. Das offizielle, leider nicht besonders engagierte 
Grußwort der Hansestadt Rostock entbot Senator Dr. Wolfgang Nitsche. Dagegen 
ermutigte Dr. Fred Mrotzeck vom Historischen Institut der Universität Rostock 
die Ostpreußen, ihre Fluchterlebnisse aufzuschreiben und nicht nur der eigenen 
Familie zu hinterlassen, sondern auch seinem Institut zur Verfügung zu stellen. 
Es gehe darum, diese Ereignisse für die Nachwelt zu dokumentieren. Die 
Festansprache hielt der Innenminister des Landes M-V, Lorenz Caffier (CDU), der 
zugleich Landesvorsitzender des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge in M-V 
ist. Er zeichnete Manfred Schukat für seinen Einsatz mit der silbernen Plakette 
des Volksbundes aus und überreichte außerdem eine Fahne der Kriegsgräberfürsorge 
an die Landesgruppe der Ostpreußen. Eine Spendensammlung im Saal erbrachte über 
1.500 Euro für den Ausbau des deutschen Soldatenfriedhofes in Königsberg, 
Cranzer Allee. Die Feierstunde endete wie immer mit der dritten Strophe des 
Deutschlandliedes, welche die Anwesenden stehend mitsangen. Den weiteren 
Vormittag gestaltete das Landespolizeiorchester mit einem erfrischenden 
Platzkonzert.  
Grüße aus der Heimat  
In der Mittagspause mit Königsberger Klopsen war reichlich 
Gelegenheit zum Suchen und Kennenlernen an den Tischen der Heimatkreise. Dicht 
umlagert wurden auch der Bücherstand mit Heimatliteratur, Landkarten, großen und 
kleinen Flaschen "Bärenfang", dessen Umsätze vollständig in die Deckung der 
Unkosten des Treffens flossen. Eine Bernsteinverkäuferin und der 
Handarbeitsstand der Schweriner Ostpreußengruppe ergänzten das Angebot. Wie 
bereits vor einem Jahr, waren auch diesmal wieder die Chöre der Deutschen 
Vereine aus Ostpreußen eingeladen. Die Landsleute aus Memel, Heydekrug, Lötzen, 
Sensburg, Bartenstein und Osterode hatten die weite und tagelange Anreise mit 
drei Bussen aus dem heutigen Litauen und Polen nach Rostock nicht gescheut. So 
richteten sich am Nachmittag alle Augen, Fotoapparate und Kameras auf die mit 
Fahnen und großen Sonnenblumen festlich geschmückte Bühne. Unter der 
professionellen Moderation von Heimatsänger Bernd Krutzinna alias "BERNSTEIN" 
kamen am Nachmittag alle Ensembles zum Zuge. Festlich gekleidet und 
stimmgewaltig trugen zunächst alle Chöre aus Heydekrug, Memel, Lötzen und 
Osterode gemeinsam das Lied "Spiel mir das Lied der Heimat" vor und gaben damit 
das Motto des Tages aus. Über die Geschichte und Arbeit des Heydekrüger Vereines 
"Heide", der mit Chor und eigener Tanzgruppe auftrat, gab Frau Aldona kurze 
Informationen. Danach präsentierte das Tanzensemble vom Kulturzentrum Osterode/Ostpr. 
sein breites Repertoire in historischen Ballkostümen. Eine Augenweide war 
ebenfalls die Kinder- und Jugendtanzgruppe "SAGA" aus Bartenstein, die mit 
hübschen ostpreußischen Trachten und Volkstänzen aufwartete. Außerdem zeigten 
die Chöre aus Memel, Lötzen, Sensburg-Peitschendorf und Osterode ihr Können, 
indem sie ebenfalls Heimatlieder und Gedichte vortrugen. Und auch Heimatsänger 
BERNSTEIN brachte bekannte und neue, oft selbstverfasste Ostpreußenlieder aus 
seinem beliebten Repertoire zu Gehör. Als engagierter Moderator verstand er es, 
einige Mitwirkende an das Mikrofon zu holen und selber zu Wort kommen zu lassen, 
so Arnold Piklaps, Leiter des Simon-Dach-Hauses in Memel. Zwischendurch gab es 
immer wieder Suchanfragen, die per Mikrofon öffentlich weitergegeben wurden.  
Großes Finale und Treffen 2008 
Zum Schluss wurden alle Mitwirkenden zum Großen Finale auf 
die Bühne gerufen. Gemeinsam stimmten sie mit den Besuchern noch einmal das 
Ostpreußenlied an. Ehe die Busse abfuhren, sprach Manfred Schukat das 
Schlusswort, dankte den fleißigen Helfern für ihren enormen Einsatz und lud die 
Landsleute zu den nächsten Veranstaltungen ein. Dieser Tag in Rostock hat wieder 
gezeigt, dass die Ostpreußen sich rufen lassen und zusammengehören. So hieß es 
zuletzt: Auf Wiedersehen am 27. September 2008 in der Sport- und Kongreßhalle 
Schwerin zum nächsten Landestreffen der Ostpreußen in M-V. 
  
  
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     Quelle: 
    Ein Bericht von Friedhelm Schülke, Anklm;  
    als Presse-Information der
    Landsmannschaft Ostpreußen e.V.  
    - Manfred F. Schukat, Vorsitzender Mecklenburg-Vorpommern - 
    17389 Anklam, Hirtenstraße 7a, Tel. 03971-245688  | 
   
 
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