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Hermann Sudermann


Gedenkschrift - 70 Jahre LO-NRW

70 Jahre LO Landesgr. NRW
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Feiern zum "Tag des Sieges" über Deutschland 1945:
Seit 1965 ist der 9. Mai in Russland ein offizieller Feiertag

8. Mai bald Gedenktag?
Das Land Berlin startet Anlauf zu bundesweiten Befreiungsfeiern
von Sverre Gutschmidt

Der 8. Mai soll zum „nationalen Gedenktag“ werden. Nach diesem mit rot-roter Mehrheit gefassten Beschluss des Berliner Abgeordnetenhauses will jetzt die aus SPD und „Linke“ bestehende Regierung ihr Vorhaben über den Bundesrat bundesweit durchsetzen. Initiator ist SPD-Innensenator Ehrhart Körting, die Idee selbst stammt von der „Linken“.

Körting nimmt in dem Antrag ausdrücklich Bezug auf die Rede des einstigen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker (CDU) zum 40. Jahrestag des Kriegsendes 1985. Weizsäcker hatte damals zum ersten Mal aus offizieller deutscher Perspektive von dem „Datum von entscheidender historischer Bedeutung in Europa“ in der Gesamtbewertung als einem „Tag der Befreiung“ gesprochen. Kritiker dieser Deutung der deutschen Niederlage (und erst recht der immer stärkeren Rufe, am 8. Mai zu feiern) erinnern an die Vertreibungen und Vergewaltigungen sowie an das für viele Deutsche erst beginnende Unrecht in Folge der Besetzung Deutschlands. Trug die Weizsäcker-Rede diesen Erfahrungen noch Rechnung – Zitat: „der 8. Mai ist für uns Deutsche kein Tag zum Feiern“ –, blendet der aktuelle Antrag Körtings diese Sicht weitgehend aus.

Anfang Mai hatte die Linksfraktion den Antrag im Berliner Abgeordnetenhaus eingereicht. Körtings Initiative beruht somit auf enger Abstimmung zwischen SPD und Linkspartei. Der Vorstoß dient über die Bundesratsinitiative als bundesweites Signal für jüngst in der Präsidentenwahl in Frage gestellte rot-rote Politik. Es ist der Versuch, ursprünglich rein linksextreme Sichtweisen für ganz Deutschland offiziell zu machen. Körting kann sich gewisse Hoffnungen machen, glauben doch jüngsten Medienumfragen zufolge inzwischen 80 Prozent der Deutschen, Deutschland sei am 8. Mai 1945 „befreit“ worden.

Mit diesem Vorstoß kann der umstrittene Senator sich und der SPD aber in jedem Falle Sympathien im linken Lager zurückerobern, das er in den letzten Monaten wegen der andauernden linksradikalen Übergriffe in Berlin zu kritisieren gezwungen war. Auch die Debatten um Sitzblockaden gegen genehmigte Demonstrationen unter Beteiligung von SPD-Politikern zum Gedenkmonat Mai erhalten mit dem neuen Vorstoß quasi höhere Weihen. Aus der Missachtung der Rechte anderer wird ein Dienst am „höheren Wesen“ deutscher Schuld, den Körting erklärtermaßen fördern will: „Nur wenn wir die Erinnerung an das Leid der Kriegsjahre und an die Opfer der Gewaltherrschaft wachhalten, bleibt uns bewusst, wie wichtig und zukunftsweisend Freiheit, Demokratie und Menschenrechte für uns sind.“ Dass mit „Opfer der Gewaltherrschaft“ Deutsche generell nicht gemeint sind, stellte der Senat bereits klar – eine CDU-Initiative, von sowjetischen Soldaten vergewaltigter Mädchen und Frauen zu gedenken, lehnte Rot-Rot ab. Dass die Opfer des NS-Regimes jedes Recht haben, sich befreit zu fühlen, bezweifeln Kritiker des aktuellen Gedenk-Ansatzes dagegen nicht – allein die Abkehr von den durchaus zwiespältigen Erfahrungen der damaligen deutschen Mehrheitsbevölkerung im Körting-Antrag steht zur Debatte und damit der geschichtspolitische Aufbruch in eine neue, noch einseitigere Erinnerung an das Jahr 1945.

Das neue Befreiungsgedenken, das die Idee von Feierlichkeiten unmittelbar in sich trägt, hat indes noch eine andere Schwachstelle: Es schreibt auch die Geschichte der alliierten Siegermächte um – von einer Befreiung Deutschlands war bei ihnen seinerzeit ausdrücklich nicht die Rede.


Ungute Motive
Seit 1945 wird mit der »Befreiungstheorie« Politik gemacht

Bis 1985 war in der Bundesrepublik noch Konsens: Der 8. Mai 1945 war − jedenfalls in der Gesamtschau − für Deutschland kein „Tag der Befreiung“. Gründe gab es genug. Neben der mörderischen sowjetischen Brutalität in Ost- und Mitteldeutschland stellten ja auch die Westalliierten 1945 mit den Worten von US-Präsident Eisenhower explizit klar, dass sie „als siegreiches Heer, nicht als Befreier“ nach Deutschland kämen. Verbliebene Zweifel räumte die bis Spätsommer 1948 andauernde Versorgung der Deutschen mit Hungerrationen (ohne Begünstigung für Nazi-Gegner!) aus. Die Realität in der Ostzone beziehungsweise DDR ließ das Wort von der „Befreiung“ geradezu als mörderischen Zynismus erscheinen: Während in den als „Speziallagern“ weitergenutzten, mitteldeutschen NS-KZ wie Buchenwald und Sachenhausen noch bis 1950 Zehntausende verhungerten, jubelte das „Neue Deutschland“ zusammen mit westdeutschen Kommunisten über die „Befreiung“ Deutschlands im Jahre 1945. Diese geballten Fakten haben bis in die 1980er Jahre ausgereicht, dass auch eher linksliberale Blätter wie den „Spiegel“, die „Zeit“ und die „Süddeutsche Zeitung“ das Wort von der Befreiung nur mit vielen Vorbehalten verwandt haben.

Noch etwas kam dazu, die fragwürdige Politik Österreichs nach 1945: Wie oft hatte Hitler Österreich als Geburtsheimat gepriesen, wie wenig Manipulation war nötig, um die Österreicher am 10. April 1938 mit 99,7 Prozent in geheimer Abstimmung den Anschluss vom März nachträglich absegnen zu lassen? Zwar hatten die Österreicher Hitler nicht an die Macht gebracht, aber der Anteil der Parteimitglieder war gemessen an der Bevölkerung sogar höher als im Altreich und im Krieg kämpfte man Seit’ an Seit’. Es ist verständlich, aber eben nicht besonders ehrenvoll, dass Österreich nach 1945 versuchte, seinem „Haftungsanteil“ aus der gemeinsamen Niederlage zu entgehen. Schlüssel dazu war das Argument, man sei Hitlers „erstes Opfer“ gewesen und 1945 „befreit“ worden.

Die Presse in „Trizonesien“, der späteren (alten) Bundesrepublik, reagierte darauf, wie jeder in den Archiven nachlesen kann, von ganz weit links bis ganz weit rechts mit Kritik und Ironie. Als Österreich diesen Status wenig später erhielt, forderte Wien für kurze Zeit sogar Reparationen von Deutschland und begann damit, mehrere Hunderttausend in seinem Gebiet lebende volksdeutsche Vertriebene − fast alle aus alt-österreichischen Gebieten wie dem Sudetenland oder Kroatien − nach Deutschland weiterzuschieben. Zu allem Übel war das selbst „befreite“ Österreich nun auch nicht mehr zu einer Wiedergutmachung an jüdische Organisationen oder den Staat Israel bereit, sogar die Restitution arisierten Eigentums wurde oft verschleppt.

Aufgrund solcher Fakten wurde die These, Deutschland sei 1945 „befreit“ worden, bis in die 1970er Jahre hinein auch innerhalb der SPD nahezu geschlossen abgelehnt. Auch ehemalige KZ-Insassen wir Kurt Schumacher sahen es keineswegs anders.             K.B.

Quelle:
Preußische Allgemeine Zeitung / Das Ostpreußenblatt, 28/10 v. 17.07.2010

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