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     Eckersberg / Kr. Johannisburg 
    
     Eckersberg (polnisch: Okartowo,
Kr. Johannisburg / ab 1905
Rbz. Allenstein). Auf einer 
Anhöhe an der Vereinigung des Tirklo- und Spirdingsees errichtete der Komtur von Balga um 1340 die »Eckersburg«. Die 18 km nördlich
Johannisburg gelegene Feste war ein wichtiges 
Bindeglied zu den gesicherten Räumen des älteren Siedlungsgebietes. Daher fanden 
hier häufig blutige Kämpfe zwischen dem
Orden und den Litauern statt. So berichtet der Chronist Wigand v. Marburg 
1361 von der Zerstörung der Feste durch den litauischen Großfürsten Kynstut. Kurze 
Zeit später wurde Kynstut von dem Pfleger Hauke von Eckersberg gefangen genommen 
und nach der Marienburg gebracht, 
von wo er jedoch entfliehen konnte. 1378 wurde die wieder aufgebaute Burg erneut 
von Kynstut zerstört. Seit dieser Zeit gab
der Orden den festen Platz auf, und das Pflegeamt Eckersberg. erlosch. Nach 
der Säkularisation 1525 wurde das Burggelände Staatsdomäne, ein Teil 1805 einigen 
Besitzern in Erbpacht gegeben. Bei der Separation 1847/1848 erhielt die Kirche das 
Gelände als Eigentum. - Über die erste Besiedlung der Umgebung der Burg liegen keine 
Nachrichten vor. Es ist jedoch sehr wahrscheinlich, daß sich schon bei Errichtung 
der Feste Leute in der näheren Umgebung niederließen, um bei den Bauten an der Burg 
Dienste zu leisten. Die erste sichere Nachricht über das Bestehen einer Siedlung 
stammt aus dem Jahre 1492, als der Komtur von Rhein, 
Rudolf von Diepolskirchen, dem Nikolaus Garnmeister Land zu kölmischem Recht verschrieb. 
Die Geschichte von Eckersberg berichtet von den gleichen Schicksalsschlägen, die 
auch die anderen masurischen Städte trafen: Tatareneinfall, Pest, russische 
Besetzung im 7jährigen 
Krieg. 1724 wurde das Hauptamt Rhein und 
damit auch Eckersberg der Kriegs- und Domänenkammer Gumbinnen unterstellt. Seit der neuen Kreiseinteilung 
1752 gehörte Eckersberg mit dem Hauptamte Rhein 
zum Kreis Seehesten und hatte 1782 121 Einwohner. 1815 kam es zum 
Kreis Johannisburg. 
  
  
    
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     Quelle: 
    Text: Handbuch der historischen Stätten Ost- und Westpreußen,  
    Kröner Verlag Stuttgart, 1966-1981, Seite 43-44 
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weitere Informationen: 
 "Eckersberg und seine Umgebung", Geschichte, Beschreibung und Urkunden, 
Mitteilungen der Litterarischen Gesellschaft Masovia, Lötzen 1899, 
VFFOW Hamburg, Sonderschrift 56, 1985. 
 
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