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Kirche in Arnau geht nicht an Orthodoxe
Kaliningrad
/ Königsberg. Die Duma des
Gebiets Kaliningrad hat die Eingabe von Gouverneur Zukanow, die Kirche von Arnau
der Russisch-orthodoxen Kirche zu übergeben, abgelehnt. Ein deutsches Kuratorium
setzt sich für ihre Erhaltung ein.
Das kleine Dorf Arnau
(heute Marjino) liegt etwa zwölf Kilometer von Kaliningrad entfernt. Die St.
Katharinenkirche von Arnau ist für ihre Fresken berühmt – die Seccomalereien aus
dem 14. Jahrhundert zeigen in einem zweifach um das ganze Schiff laufende Fries
den Heilsspiegel.
Die Heilsgeschichte vom Sündenfall über das Leben Christi bis zum Jüngsten
Gericht war im Spätmittelalter ein beliebtes Sujet. Heute gibt es eine solche
Darstellung allein in der Kirche von Arnau.
Das Kuratorium Arnau e.V. bemüht sich zusammen mit dem russischen Denkmalschutz
um eine Rettung der Kirche und fördert insbesondere die Restaurierung der
wertvollen Fresken. Den Ausschlag für die Entscheidung gegen die orthodoxe
Kirche gab jedoch der touristische Aspekt des Objekts.
Wladimir Ryschkow vom
Verband der Fremdenführer des Kaliningrader Gebiets erklärte, die Übergabe würde
„den Verlust eines einzigartigen kulturellen und historischen Milieus“ bedeuten.
Dabei sei es eine „Schlüsselobjekt für den Tourismus“, weil „es Richtung Osten
auf 50- 70 Kilometern das einzige Objekt ist, und das auch noch von
Weltbedeutung“.
Die Gebietsduma stimmte den Gegnern einer Übergabe am Donnerstag zu. Nur 18
Abgeordnete hatten dafür gestimmt, und das war zu wenig. Das bedeutet eine
Schlappe für den neuen Gouverneur Nikolai Zukanow, der die Initiative
eingebracht hatte.
dazu der Infobrief des Kuratorium Arnau e.V.
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