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Masurenreise mit Gedenksteinfahrt der Reisegruppe Sobotta / Knop
vom 16. Juli 2008 - 27. Juli 2008


Die Reisegruppe vor dem Hotel in Johannisburg
Foto: Wilhelm Austermühle - Bild zum Vergrößern anklicken!

Masuren zieht wie ein Magnet an!
Ein Bericht von Paul Sobotta

Sternförmig besuchte eine Reisegruppe - von Johannisburg aus - die ostpreußische Heimat.

Eine exakte Vorplanung gehört zu solch einer Reise immer dazu. Schon im Frühherbst des Jahres 2007 gingen die beiden Reiseleiter Paul Sobotta und Anita Knop ans Werk, um eine 48köpfige Reisegruppe vom Rheinland aus, über eine zwölftägige Reisedauer bis nach Johannisburg/Masuren zu führen.

Aus 25 Orten Deutschlands fanden sich 57 % Ostpreußen, 33 % andere Preußen zu dieser Reise ein. Den Rest bildeten Pommern, Westpreußen, Schlesier, Sudetendeutsche, eine Nieder-Bayerin und eine Sibirien-Deutsche. Vom Norden Deutschlands bis tief im Süden wohnhaft, hatte das Wort Johannisburg für den Zeitraum vom 16. Juli bis 27. Juli 2008 seine Ausstrahlung gefunden.

Alle zu durchfahrenden deutschen Provinzen von West nach Ost wurden vom Reiseleiter Paul Sobotta in wichtigsten Anhaltspunkten erläutert. Die Hinfahrt wurde vom Rheinland über Hannover, Berlin, Stettin/Oder bis zunächst nach Köslin in Pommern angegangen. In Köslin wurde eine Zwischenübernachtung eingelegt.

 Gut gestärkt ging es dann am nächsten Morgen weiter durch das weitgestreckte, wellige pommersche Hügelland über Schlawe, Stolp bis nach Großendorf in Westpreußen, dem Einfahrtsort der Halbinsel Hela.
Hier stieg der 1. Vorsitzende vom Bund der Danziger, Herr Sobiniarz zu, und begleitete uns sachkundig über die 38 km lange, von 400 m (engste Stelle) bis 3 km breite Halbinsel Hela, auch Putziger Nehrung genannt, bis zu dem Ort Hela. Auf der Halbinsel Hela wimmelte es nur so von vielen badelustigen Menschen.
Ab Januar 1945 war die Halbinsel Hela ein großes Militärlager von 1 Million Wehrmachtssoldaten und sehr vielen Ostflüchtlingen, die sich vor der Roten Armee zunächst in Sicherheit fühlten, was etwas später ins Gegenteil umschlug - ein großes Gefangenenlager unter freiem Himmel - !

Totengedenken auf der Danziger Bucht

Während unserer zweistündigen Überfahrt mit dem Schiff von Hela nach Zoppot über die Danziger Bucht, führte der Reiseleiter Paul Sobotta, Kulturreferent der LM-Ostpreußen-Westpreußen, Kreisgruppe Wesel, mit bewegten Worten ein Totengedenken durch. Die Mitreisende Eva Bergmann, geb. Meyer, gedachte ihrer Eltern mit einem schmuckvollen Rosengebinde, die am 31. Januar 1945 mit der "Wilhelm Gustloff" untergingen. Der Jagdhornbläser unserer Gruppe Theo Simanski, ein gebürtiger Freundlinger (bei Gehlenburg), untermalte musikalisch mit seinem Jagdhorn "Das Gloria" aus der Hubertusmesse. Unsere Gruppe war von der gesamten Zeremonie sehr ergriffen. Die anwesenden Polen nahmen von dieser Zeremonie keinen Anteil.
Schönes Sommerwetter, auch ein kleiner Regenguss war mit dabei, begleitete uns bei dieser Überfahrt nach Zoppot. Wir alle genossen den herrlichen Rundblick mit hohen Wolkengebilden vom Schiff aus in Richtung Zoppot.
An dem 800 m langen Seesteg, es ist der längste dieser Art an der gesamten Ostseeküste, legten wir wohlbehalten in Zoppot an, wo auch der Bus mit seinen beiden brillanten Busfahrern Willy und Gustav auf uns wartete und ab gings in unser Stammhotel nach Danzig. Hier wurde nochmals eine Zwischenübernachtung eingelegt.

Am nächsten Tag begleitete uns nochmals Herr Sobiniarz zur Besichtigung der Wallfahrtskirche Oliva mit Orgelkonzert (Orgel mit 7.826 Pfeifen) sowie die Besichtigung der Westerplatte.
Danach traten wir unsere letzte Anreiseetappe über Mohrungen, Osterode nach Johannisburg an. In den frühen Abendstunden erreichten wir mit unserem komfortablen Reisebus, er ist unser fahrendes Deutsches Botschaftsgebäude, unser Domizil Johannisburg und das Hotel am Pissek-Fluß. 8 Tage blieben wir hier am Ort.

Ein Teil der Mitreisenden, die zum ersten Mal auf einer solchen Reise in den deutschen Osten waren, kamen nicht aus dem Staunen heraus, durch ein so weites schönes Land zu fahren.

Von der Anreise schon etwas ausgeruht und am Frühstücksbuffet gestärkt, stand die obligatorische Gedenksteinfahrt durch den Kreis Johannisburg auf dem Programm. 6 Gedenksteinstellen in den Orten Gehlenburg, Drigelsdorf, Großdorf, Misken, Masten und Gehsen wurden aufgesucht. Blumengebinde mit Ortsschleifen versehen, wurden hier niedergelegt und durch besinnliche Worte, von Paul Sobotta und Anita Knop gesprochen, der Verstorbenen gedacht. Für die musikalische Begleitung sorgte unserem Jagdhornbläser Theo Simanski.

Die Ehrenvorsitzende des ansässigen deutschen Vereins Rosch, Frau Mira Kreska, begleitete uns auf dieser Rundreise und lud dann am Ende der Gedenksteinfahrt unsere gesamte Reisegruppe in den deutschen Verein Rosch zu Kaffee und selbstgebackenem Kuchen ein.
An der Kaffeetafel begrüßte uns der 1. Vorsitzende Ditmar Leimanczyk und die 2. Vorsitzende Irene Wesolowski recht herzlich in dem schönen großen Raum in der evangelischen Begegnungsstätte von Johannisburg.

Der darauffolgende Sonntag wurde nach dem Frühstück mit einem Gottesdienst begangen. Danach stand allen Reiseteilnehmern der Tag zur freien Verfügung.

Eine abendliche Rundfahrt am Sonntag mit dem Schiff auf dem Johannisburger Haussee, dem Roschsee, gab schon einen kleinen Vorgeschmack auf weitere Seefahrten auf der masurischen Seenplatte.

Am nächsten Tag war es dann so weit. Es ging nach Lötzen zu einer Schiffsreise über den Löwentinsee mit großem Mauerseekomplex nach Angerburg. Hier begleitete uns unsere ostpreußische Marjell Ella Koslowski aus Lötzen sachkundig über 2 1/2 Stunden. Nach dem Motto: "Eine Seefahrt, die macht lustig  - hungrig", erwarteten uns unsere beiden Busfahrer nach Ende der Seereise in Angerburg, mit dem berühmten 4-Gänge-Menü!

Gestärkt setzten wir unsere Rundreise nach Steinort fort, zu dem großen Anwesen der gräflichen Familie "von Lehndorff", das schon seit 1422 in Familienbesitz ist. Im zweiten Weltkrieg ist dieser gesamte Gebäudekomplex nicht zerstört worden. Heute findet man den gesamten Besitz an vielen Stellen mit seinen großen Parkanlagen und Baumalleen in nicht gutem Zustand vor. Wo ist Preußens Glanz und Gloria geblieben? - Über Rhein ging es wieder zurück nach Johannisburg.

Zum Wildschweinessen in die Rominter-Heide

Eine Tagesfahrt in den südlichen Teil der Rominter-Heide, für uns noch zugänglich, stand auf dem Programm. Die Reise barg für die Reisegruppe eine große Überraschung in sich. Alle waren nun gespannt, was sie dort erwartete. In Plautzkehmen, vor Goldap, empfing uns der Rominter-Park-Direktor und weiter ging es noch 6 km in den Wald hinein. An einer Wendestelle ging es dann noch 600 m zu Fuß auf einem Spaziergang weiter zu einem Gedenkstein, der an die Jagdfreudigkeit von Kaiser Wilhelm II. erinnerte und den 2.000 Rothirsch von 14 ungeraden Enden erlegte; so war es auf dem Kaiserstein eingemeißelt. Unser Jäger, Theo Simanski, blies an dieser Stelle nochmals alle Jagdsignale, ein feierlicher Moment für alle "Jagdteilnehmer". Zum Abschied wurden unsere beiden Waidmänner mit einem Eichenzweig an der Jagdmütze geschmückt.

Es ging dann wieder mit dem Bus zurück zu einem nahegelegenen Grillplatz. Auf dem Speiseplan stand "Wildschweinbraten". Aber nun kam was! Der Parkdirektor teilte uns sehr betroffen mit, dass es keinen Wildschweinbraten gibt, weil der Jäger, der die wilde Sau schießen sollte, vorher nach Russland aufgebrochen war, um dort zu jagen! Als Ersatz wurden dicke Bratwürste, die vom Grill schon von weitem dufteten, mit Bigosch oder Brot und würzigem Bier dazu, von den Waidmännern angeboten! Alle ließen sich den Ersatz-Wildschweinbraten gut schmecken.

Es wurden Jagd- und Waldlieder gesungen, begleitet von der Mundharmonika-Spielerin Auguste Reuter und dem Jagdhornbläser Theo Simanski. So langsam ging auch unser Jagdausflug in die Rominter-Heide seinem Ende zu und alle nahmen schweren Herzens Abschied.

Für den nächsten Tag stand wieder eine Seereise vor uns. Von Niedersee ging es über den 16 km langen Beldahnsee, mit einem Schlenker in den Spirdingsee, dem größten See der masurischen Seenplatte, nach Nikolaiken, verbunden mit Bernstein/Klunker-Kauf, Besuch beim Stinthengst, dem König aller Fische hier, und - das darf nicht fehlen: "Fischessen der verschiedensten Sorten". Beim Staaken auf der Krutinna, einem naturbelassenem Fluss mit kristallklarem Wasser, konnte man noch die Seele baumeln lassen.

Die Masurenrundfahrt war am nächsten Tag eingeplant. Von Johannisburg ging es über Lyck nach Bartossen mit Besuch der großen Kriegsgräbergedenkstätte aus dem 1. und 2. Weltkrieg, und weiter über Arys und Sensburg nach Rastenburg in den 2,5 qkm großen Komplex der "Wolfsschanze" mit ausführlicher objektiver deutscher Führung durch dieses Areal.

Damit die aufgewühlten Gemüter sich wieder beruhigen konnten, wurde die ehrwürdige Stelle, die Wallfahrtsstätte "Heiligelinde" bei Rößel mit einem wohlklingenden Orgelkonzert und eingehender - ebenfalls deutscher - Führung aufgesucht. Danach wurde der Heimweg nach Johannisburg angetreten.

Auf den Spuren der Volksabstimmung von 1920

Nach dem Abendessen führte uns der mitgereiste Kreisarchivar der Kreisgemeinschaft Johannisburg, Werner Schuka, in den nahe gelegenen Gottheiner Park, zu der Stelle, wo am 2. Oktober 1929, dem 82. Geburtstag unseres hochverehrten Reichspräsidenten Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg, das 2,30m hohe und 17t schwere Abstimmungsstein-Denkmal aufgestellt wurde. Auf der Vorderseite das 1,40 m hohe eingemeißelte Balkenkreuz mit folgender Inschrift: 11. 07.1920 - Dieses Land bleibt deutsch! - 1946 haben Polen dieses Schriftfeld mit weißer Farbe überschrieben: "Wir sind wieder zurückgekehrt".

Der Reiseleiter Paul Sobotta hatte die ganzen Aktivitäten um den Gedenkstein zu einem Informationsblatt für alle Reiseteilnehmer ausgearbeitet und mit bewegten Worten in Auszügen aus der Chronik vorgetragen! Auf der Rückseite des großen Steines standen folgende eingemeißelten Worte:

"Das Land, da du geboren,
das du als Heimat liebst,
es ist dann erst verloren,
wenn du's verloren gibst."

Unsere Reisegruppe verließ diese ehrwürdige Stelle und so langsam ging auch unsere Ostpreußen-Masurenfahrt 2008 ihrem Ende entgegen.

Der letzte Tag in Johannisburg galt dem Besuch der Heimatorte im Kreis oder der nahen Umgebung. Mit Gästen aus dem Deutschen Verein Rosch wurde der Abschiedsabend eingeleitet. Nach dem gemeinsamen Abendessen wurde eine funkensprühende Nachtischtorte - wie auf dem Traumschiff - serviert.

Die Reiseleiterin Anita Knop hatte für alle überraschend, eine sogenannte Modenschau mit einer vielseitig zur Verwendung veränderten langen weißen Männer-Unterhose präsentiert, wobei ihr zwei kompetente Mannequins Wilma Salamon und Sigrid Nowack zur Seite standen. Der Erlös dieser Modenschau kam dem Roschverein zugute. Lustige, fröhliche und auch besinnliche Darbietungen machten die Runde am Abschiedsabend. Der Akkordeon-Spieler Siegfried Salamon sorgte für den musikalischen Teil.

An dieser Stelle möchte sich der Reiseleiter Paul Sobotta bei der Mitreiseleiterin  Anita Knop herzlich bedanken, die ihm treu, wie eine Fee, sowohl bei allen Aktivitäten als auch mit der Betreuung der Mitreisenden im Bus zur Seite stand! Sehr eindrucksvoll war auch das Dankeschön-Sagen aller Reiseteilnehmer an die Reiseleitung: Rote Papierherzen, versehen mit rührenden Dankesworten und Reiseeindrücken wurden von allen als Dank in einen großen Blumenstrauß gehängt!

Die Abreise stand am nächsten Morgen von Johannisburg aus an. Unser Jagdhornbläser blies zum Aufbruch und Abschied kräftig in sein Jagdhorn. Es ging wieder zurück nach Westen über Ortelsburg, Neidenburg, Posen bis nach Schwiebus in Ostbrandenburg, mit der letzten Übernachtung, weiter nach Frankfurt/Oder, Berlin, Hannover und weiter in die 25 Heimatorte über eine Gesamtstrecke von 4.000 km.

Für einen großen Teil der Reisegruppe war es das erste Mal, im unvergessenen deutschen Osten gewesen zu sein. Wir alle tragen unsere geliebte Heimat tief bewegt im Herzen mit uns weiter: "Ostpreußen lebt, wir kommen wieder!"
 

Video-Trailer zum Film: Ostpreußen - Masuren (Laufzeit: 1:28 Min.)
(Bestellinfos zum Videofilm)
 


Die nächste Masurenreise - mit geänderten Themenschwerpunkten -
findet im Jahre 2010 statt

 


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