Das Weihnachtsfest hebt sich von allen anderen Festen im Jahr ab. An keinem
Tag wird mehr gesungen als am Heiligabend. Selbst sonst harte Männer singen
mit. Wir werden eingefangen von Gefühlen und Stimmungen, die wir sonst unterdrücken
oder verdrängen. Erinnerungen aus der Kindheit werden wach. Ich vergesse nie
die Heiligen Abende in der Heimat – sie strahlten etwas von Geborgenheit und
Angenommensein im Kreise der Familie aus. Hinter all dem steht die Hoffnung
auf ein heiles Leben, wenn man dem Kindsein entwachsen ist.
Es gibt aber auch Menschen, die nicht singen und sich nicht freuen können.
Menschen, denen der Tod eine Lücke in die Familie gerissen hat, oder die, welche
ihren Arbeitsplatz verloren haben, oder denen der Arzt eine schreckliche Diagnose
gestellt hat. Weihnachten ist auch ein Fest der Dunkelheit und des Schweigens.
Weihnachten ist so etwas wie ein Kampf zwischen Licht und Finsternis, zwischen
Einsamkeit und Geborgenheit. In dieser Situation hören wir die Worte:
Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Menschen seines Wohlgefallen.
Friede ist nichts für den Himmel, nicht bloß für die Festtage. Friede ist
nicht, wenn der Vater zu Weihnachten drei Tage nicht schimpft, auch nicht, wenn
die Waffen für ein paar Stunden schweigen. Friede wird auch nicht, wenn die
Staatsmänner feierliche Erklärungen abgeben. Friede auf Erden fängt mit einem
unscheinbaren Kind an!
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