Ragnit - Kreis Tilsit-Ragnit,
liegt
auf dem 15 m hohen Südufer der Memel, wo einst die Schalauerburg Raganita
gestanden hat. Der Deutsche Orden eroberte sie 1275 und erbaute an ihrer Stelle
die Burg Landshut. Als sie 1355 zerstört worden war, errichtete der Orden
westlich des alten Burgberges von 1397 bis 1409 ein neues starkes Haus, das Sitz
eines Komturs wurde, dem auch die Burgen Tilsit und Labiau unterstanden. Im
Schutze des Ordenshauses bildete sich eine Marktsiedlung, die wegen der
günstigen Lage an Strom und Straßen Bedeutung erlangte, nach 1552 aber von
Tilsit überflügelt wurde. König Friedrich Wilhelm I. erhob Ragnit 1722 zur
Stadt, die auch nach der Erhebung zum Kreissitz (1818–1922) eine Landstadt
blieb. Ihre Wirtschaft beruhte auf Holzwaren-betrieben, einer Keramik- und einer
Zellstoffabrik wie auf Binnenschifffahrt. 1939 hatte Ragnit 10.094 Einwohner. –
Das Wappen zeigt in Blau auf grünem Boden über blauem Wasser eine silberne
Stadtansicht mit dem darüber fliegenden naturalistischen preußischen Adler, über
diesem schwebt ein goldenes Gottesauge.