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Hohenfriedberg

 


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Angriff des preußischen Grenadiergardebataillons: Gemälde von Carl Röchling (1855–1920)
 
Ein Marsch zeugt bis heute vom Sieg

Bei Hohenfriedberg schlugen am 4. Juni 1745 die Preußen die in Schlesien einmarschierten Österreicher und Sachsen
von Heinz Magenheimer

Zu Beginn des Frühjahrs 1745 hatte sich die politische Lage in Europa zu Ungunsten Friedrichs des Großen gewandelt. Preußens Offensive in Böhmen, mit der Friedreich den Zweiten Schlesischen Krieg begonnen hatte, war gescheitert. Nun war es der Gegner, der in Schlesien preußischen Boden betrat. Vor 267 Jahren lieferten sich Preußen auf der einen Seite sowie Österreicher und die mit ihnen verbündeten Sachsen auf der anderen im schlesischen Hohenfriedberg eine Schlacht, von der bis heute der Militärmarsch „Der Hohenfriedberger“ zeugt.

Im Januar 1745 war der glücklose Kaiser Karl VII. aus dem bayerischen Herrscherhaus Wittelsbach überraschend gestorben. Nun sah Friedrichs große Rivalin Maria Theresia, die Königin von Ungarn und Böhmen, ihre Chance gekommen, ihren Gatten, Franz Stephan von Lothringen, auf den Kaiserthron zu bringen. Der Sohn des Verstorbenen, Maximilian Joseph von Bayern, hatte kein Interesse mehr, den verlustreichen Krieg gegen Österreich an der Seite Preußens fortsetzen. So schlossen er und Maria Theresia am 22. April den Frieden von Füssen. Damit hatte Friedrich einen wichtigen Verbündeten verloren und auch keine Gelegenheit mehr, die Kaiserpolitik des Hauses Wittelsbach als Vorwand für seine eigenen Ambitionen zu benutzen. Nun schien für Habsburg die Chance gekommen, im Bündnis mit Großbritannien, den Niederlanden und Sachsen gegen Preußen vorzugehen.

Friedrich hatte inzwischen viel Mühe aufwenden müssen, um nach dem Rückzug aus Böhmen Ende 1744, der für ihn beinahe zur Katastrophe geführt hätte, seine durch Desertionen geschwächte Armee wieder zu festigen. Die Soldaten waren demoralisiert und begingen Übergriffe an der schlesischen Bevölkerung, die deswegen zahlreiche Beschwerden vorbrachte. Friedrich musste die Armee disziplinieren und auf den erwarteten Angriff des Gegners vorbereiten. Dieser ließ nicht lange auf sich warten.

Während es dem alten Fürsten Leopold von Anhalt-Dessau gelang, österreichische Truppen, die in Oberschlesien eingefallen waren, zurückzuwerfen, trat die Hauptarmee unter Prinz Karl von Lothringen, dem Schwager Maria Theresias, Ende Mai den Vormarsch an. Nach Vereinigung mit dem sächsischen Korps unter Herzog Johann Adolf von Sachsen-Weißenfels überschritt sie bei Trautenau die Ausläufer des Riesengebirges. Bei Landeshut lieferte Oberst Hans Karl von Winterfeldt gemeinsam mit Rittmeister Friedrich Wilhelm von Seydlitz, dem späteren Reitergeneral, ein erfolgreiches Gefecht und verschaffte dem König wertvolle Zeit. Schließlich bezog die Armee der Verbündeten am 3. Juni bei Hohenfriedberg, 20 Kilometer nordöstlich von Landeshut, ein Lager. Die gemeinsame Stärke betrug rund 70.000 Mann und 121 Geschütze.

Friedrich wollte den Gegner beim Austritt aus den Gebirgstälern stellen und hatte durch seine Späher von dessen Anmarsch rechtzeitig Meldung erhalten. Unverzüglich traf er seine Dispositionen. Er war 60.000 Mann stark und beschloss die Offensive. Er brach sein Lager nordwestlich von Schweidnitz ab und marschierte in der Nacht zum 4. Juni unbemerkt auf Hohenfriedberg zu. Im Morgengrauen drangen die Kolonnen zwischen den Feldwachen des Gegners hindurch und formierten sich, ohne auf Widerstand zu stoßen, zum Angriff. Friedrich hatte seine Armee in zwei Treffen gegliedert. Das erste Treffen sollte nach Norden marschieren, dann nach links einschwenken und das sächsische Korps werfen, das den linken Flügel des Gegners bildete und eine relativ sichere Stellung innehatte. Hierauf wollte er gemeinsam mit dem zweiten Treffen die österreichische Hauptmacht angreifen und schlagen.

Die Sachsen wurden in der Morgendämmerung aus dem Schlaf gerissen und mussten sich in aller Eile formieren. Die preußische Kavallerie unter dem 73-jährigen Feldmarschall Wilhelm Dietrich von Buddenbrook warf die Sachsen, die von einigen österreichischen Regimentern unterstützt wurden, aus ihren Stellungen beim Dorf Pilgramshain. Damit hatte man den äußersten linken Flügel des Gegners zersprengt, worauf 21 Bataillone unter dem Erbprinzen Leopold von Anhalt-Dessau die sächsische Infanterie zügig angriffen und aus ihren Stellungen warfen. Um 7 Uhr war das sächsische Korps geschlagen. Nun sahen sich die Österreicher dem Angriff des ganzen preußischen Heeres gegenüber.

Inzwischen hatte General Friedrich von Kyau auf dem äußersten Südflügel der Preußen mit 45 Schwadronen eine Attacke geritten und die österreichische Kavallerie in ein heftiges Gefecht verwickelt, wurde aber von der gegnerischen Übermacht zurückgeworfen. Erst das Eingreifen des Generals Hans Joachim von Zieten wendete das Blatt. Die preußische Kavallerie und der daran anschließende Infanterieflügel rückten weiter vor, wodurch sich aber der Abstand zum rechten preußischen Flügel vergrößerte. Dadurch verlor die Bewegung an Schwung, während die österreichische Infanterie, in deren Zentrum das kampferprobte Grenadierkorps stand, erfolgreich Widerstand leistete. Zwei preußische Regimenter erlitten schreckliche Verluste, und der Angriff drohte zu erlahmen.

In dieser Situation erkannte Generalleutnant Friedrich von Gessler, der mit seiner Truppe in Reserve stand, die Krise. Er sah, wie sich zwischen dem rechten und linken Flügel eine Lücke von etwa 600 Metern auftat und setzte das Regiment der Bayreuth-Dragoner an dieser Stelle zum Entlastungsangriff an. Das Regiment, 1.500 Mann stark, ritt eine so heftige Attacke, dass das Grenadierkorps durchbrochen wurde. Es verlor 2.500 Gefangene und 66 Fahnen, worauf sich die Österreicher fluchtartig zurückzogen. Kurz nach 9 Uhr fand die Schlacht ihr Ende.

Die Entscheidung war durch die Initiative und das Eingreifen eines Kommandeurs gefallen, der auf die taktische Krise richtig reagiert hatte. Zum ersten Mal in den Schlesischen Kriegen hatte die bisher unterlegene preußische Kavallerie die Schlacht entschieden. Der Gegner verlor 13.500 Mann, etwa dreimal so viel wie die Preußen. Doch der König veranstaltete keine Siegesfeier, sondern zog es der Überlieferung nach vor, sein musisches Talent zu pflegen. Er setzte sich hin und komponierte in Anerkennung seiner tapferen Reiter einen berühmt gewordenen Marsch: „Auf, Ansbach Dragoner, auf, Ansbach-Bayreuth! Schnall um deinen Säbel und rüst’ dich zum Streit! Prinz Karl ist erschienen auf Friedbergs Höh‘n, sich das preußische Heer mal anzusehn …

Hohenfriedberg entschied zwar nicht den Feldzug, legte aber den Grundstein zu König Friedrichs Ruhm als Feldherr.

Quelle:
Preußische Allgemeine Zeitung / Das Ostpreußenblatt Ausgabe 22/12, 02.06.2012

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