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     Berichte vom 
    Deutschlandtreffen der Ostpreußen 
    −  Ostpreußen bleibt  − 
    Messe Berlin - 10. und 11. Mai 2008 
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Lebendige Kulturarbeit über alle Grenzen hinweg 
  Er 
hatte sich für die Tracht entschieden. „Wenn nicht beim Deutschlandtreffen der 
Ostpreußen, wann denn dann?“ fragte sich Wolfgang Freyberg, seit 1985 Direktor 
des Kulturzentrums Ostpreußen im Deutschordensschloß Ellingen, und so trat er am 
Sonnabend bei der feierlichen Eröffnung des Deutschlandtreffens, in der 
schmucken weißen Hose mit der dunklenblauen Jacke an einen Kapitän erinnernd, 
vor sein Publikum, das er dann auch sogleich aufklärte und darauf verwies, die 
Tracht sei die Samlandtracht aus Karmitten. Mit launigen Worten erzählte er von 
der Arbeit in Ellingen und von den Bemühungen, auch über die Grenzen hinaus zu 
wirken. „Seit Beginn der 1990er Jahre sind wir in großem Umfang vor Ort in 
Ostpreußen tätig“, so Freyberg. „Ob in Memel, Königsberg und Allenstein – um nur 
einige Orte zu nennen – die grenzüberschreitende Kulturarbeit ist ein 
wesentlicher Aspekt unserer Arbeit. Sie ist sehr erfolgreich und trägt in hohem 
Maß zur weiteren Verständigung mit unseren östlichen Nachbarn bei.“ Wie lebendig 
die Kulturarbeit über alle Grenzen hinweg sein kann, zeigten die kulturellen 
Veranstaltungen an diesem ersten Tag des Deutschlandtreffens in Berlin. Begonnen 
hatte alles mit dem Auftritt der Folkloregruppe Wandersleben im BdV Thüringen. 
In einem bunten Programm brachten sie ostpreußisches Brauchtum in Wort, Lied und 
Spielen dem Publikum nahe, das bald auftaute und in Erinnerungen schwelgte. Als 
dann noch eine Polka von Johann Strauß erklang, zuckte so manch altes Bein im 
Rhythmus mit, und die karge Ausstattung der Messehalle war schnell vergessen. 
Stimmungvoll ging’s auch am späten Nachmittag zu, als BernStein sein Publikum in 
den Bann zog. Mit ins Programm genommen hatte er eine Gruppe junger Schülerinnen 
aus dem ostpreußischen Guttstadt, die deutsche Lieder und Schlager mit viel 
Frische zu Gehör brachte. Da übersah man dann gern den kleinen Patzer, als sich 
das angekündigte Ermlandlied als der Grand-Prix-Hit „Ein bißchen Frieden“ von 
Nicole entpuppte. Neben den Marjellen aus Guttstadt waren auch Schüler aus 
Bartenstein und der schon bekannte Chor aus Heydekrug mit im Programm. 
BernStein brachte Altbekanntes aus seinem 
Repertoire, aber auch Neues. Neu war vor allem die Idee, die Lieder mit Fotos 
auf großen Videowänden zu „untermalen“. Schon bei der ersten getragenen Melodie 
von Paul Raffel ließen Fotos vom Treck und von der Flucht so manchem das Blut in 
den Adern gefrieren. Doch BernStein gelang es schnell, die Stimmung ins Positive 
zu drehen, so daß ein wunderschöner Tag ebenso schön ausklang. Os 
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