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Berichte vom
Deutschlandtreffen der Ostpreußen
− Ostpreußen bleibt −
Messe Berlin - 10. und 11. Mai 2008
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Spurensuche auf dem Deutschlandtreffen
Begegnungen,
Information und Kunst und Kultur, standen im Mittelpunkt des diesjährigen
Deutschlandtreffens. Für so manchen Besucher gab die Begegnung mit der
ostpreußischen Kultur ganz neue Anstöße zum Beispiel für eine Spurensuche. Immer
mehr junge Menschen interessieren sich für die eigene Geschichte. „Meine Eltern
haben sich nach dem Verlassen ihrer ostpreußischen Heimat nie wieder mit ihrer
Vergangenheit beschäftigt, doch mich interessiert schon, woher unsere Familie
stammt und wie meine Eltern lebten“, sagt Petra Wermke. Die 47jährige ist zum
ersten Mal auf einem Deutschlandtreffen der Ostpreußen. Eine Freundin und deren
Eltern, die Petra Wermke zum Treffen begleitete, hat die junge Frau motiviert,
nach ihren eigenen Wurzeln zu suchen. Auf dem Deutschlandtreffen konnte sich
Petra Wermke einen ersten Eindruck vom Leben und der Kultur ihrer Eltern und
Großeltern machen. „Ich weiß auch nicht, warum ich mich nicht früher für unsere
Familiengeschichte interessiert habe. Ich hoffe nur, daß ich noch Ansatzpunkte
finde. Das Deutschlandtreffen ist ein großartiger Anlaß einen Anfang zu machen“.
Auf reges Interesse stieß auch das Programm auf der Aktionsbühne. Professor
Christopher Herrmann hatte seinen Lichtbildvortrag „Mittelalterliche Architektur
im Preußenland“ mit informativen Fakten gespickt. Im Königsberger Gebiet blieben
nach dem Zweiten Weltkrieg 70 Prozent der mittelalterlichen Bauten unversehrt.
Auf polnischem Gebiet blieben 83 Prozent historischer Bauwerke in Takt.
Schlimmer sieht es auf der russischen Seite aus, nur 18 Prozent der Bauwerke
blieben erhalten. Den Grund für den Verfall der historischen Bauten auf
russischer Seite sieht Herrmann im staatlich verordneten Atheismus in der
ehemaligen Sowjetunion. 37 Prozent mittelalterlicher Burgen, Klöster und Kirchen
wurden nach 1945 ruiniert. Die architektonischen Kostbarkeiten wurden als Silos,
Garagen oder Lagerräume genutzt und verfielen. Ein Besuchermagnet in der Halle
3.2 war die Ausstellung „Bernstein und Keramik aus Cadinen“. Neben feinster in
Handarbeit entstandener Figuren und Schmuckschatullen konnten die Besucher
auch die berühmten Keramiken und Majolika bewundern. Der Hingucker allerdings
war der über 100 Kilogramm schwere „Liegende Löwe“, eine Gartenplastik, die vor
100 Jahren in Cadinen entstand. Der Löwe überstand Krieg, Flucht und
Vertreibung, landete schließlich in Lübeck. Doch das Schwergewicht birgt ein
Geheimnis. Auf welchem Wege die Plastik nach Westdeutschland kam, wollte uns
niemand verraten.
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