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Die
Landsmannschaft Ostpreußen veranstalte am 26. Juni 2010 ihr ostpreußisches
Sommerfest
im Freilichtmuseum Hohenstein. Das Jugendblasorchester Bautzen unter der
Leitung von
Matthias Hauschild begeisterte die rund 1.100 Gäste. |
Einigkeit und Nächstenliebe
Das Ostpreußische Sommerfest stand im Zeichen der Harmonie
zwischen Deutschen und Polen
Ein Beitrag von Christiane Rinser
Am 26. Juni 2010 feierte die Landsmannschaft das
schon traditionelle Ostpreußische Sommerfest in Hohenstein / Ostpreußen.
Unterstützt wurde sie vom Verband der Deutschen Gesellschaften in Ermland und
Masuren und durch das deutsche Generalkonsulat in Danzig.
So ist es eine große Ehre und Freude, dass auch der Generalkonsul Joachim
Bleicker ein Grußwort sprach. Die Hoffnung, dass auch Vertreter der polnischen
Regionalpolitik teilnehmen würden, hat sich erfüllt. Die Landsmannschaft
Ostpreußen (LO) durfte Viktor Leyk, den Vertreter des Woiwoden und Beauftragten
des Marschalls in der Woiwodschaft Ermland und Masuren für nationale und
ethnische Minderheiten, sowie den Bürgermeister von Hohenstein, Miroslaw
Stegienko, begrüßen.
Der stellvertretende Sprecher der LO, Wolfgang
Thüne, eröffnete das Fest offiziell und übermittelte Grüße des Sprechers,
Wilhelm v. Gottberg. Schon zuvor hatte Domherr André Schmeier in einem
ökumenischen Feldgottesdienstes über Nächstenliebe, Einigkeit und Schönheit der
Natur als Lob Gottes gepredigt. Tatsächlich standen diese Gedanken über der
gesamten Veranstaltung. So sprach Thüne in seiner Festansprache von der
Wahrheit, die als Fundament für Versöhnung und Frieden notwendig sei. Dies
sollte auch berücksichtigt werden, wenn am 15. Juli an die Schlacht bei
Tannenberg von 1410 erinnert werde. Nicht Misstrauen und Vorurteile sollten uns
tragen, sondern allein die Wahrheit. In Anklang an die Schönheit der Natur
drückten alle Redner ihre Freude über das gute Wetter aus. So auch der
Bürgermeister der Stadt Hohenstein, der schon viele Sommerfeste in diesem
Freilichtmuseum feiern durfte, bei denen immer die Sonne geschienen hat. In
seinem Grußwort hob er die Freundschaft zwischen Deutschen und Polen hervor und
dankte der deutschen Bevölkerung für ihre Beileidsbekundungen zum
Flugzeugabsturz im April mit den Worten: „Daran erkennt man wahre Freunde.“
Generalkonsul Joachim Bleicker berichtete von vielen guten und
freundschaftlichen Ereignissen in der vergangenen Zeit. Ein Beispiel war die
Feierlichkeit um den Soldatenfriedhof in Martinshagen / Marcinowa Wola bei
Lötzen, der von Deutschen und Polen gemeinsam instand gesetzt worden war. Der
polnischen Bevölkerung war es zunächst etwas befremdlich, so viele deutsche
uniformierte Soldaten zu sehen, doch dieses Gefühl wich sehr schnell einem
freundschaftlichen Miteinander. Das Interesse aneinander sei auf beiden Seiten
groß, so Bleicker. Wolfgang Thüne beendete seine Festansprache mit den Worten:
„Ein Fest ist zum Feiern da – jetzt soll gefeiert werden.“
Und so war es auch. Nach dem gemeinsamen Singen
des Ostpreußenliedes ging es mit viel Musik und Tanz weiter. Neben dem bunten
kulturellen Programm, das von Alexander Bauknecht und Anna Gargas moderiert
wurde, gab es viele Gespräche, herzliches Lachen, viele freudige Begrüßungen,
Wiedersehen und Kennenlernen und eine schmackhafte Suppe. Das
Jugendblasorchester Bautzen begleitete den Feldgottesdienst sowie das festliche
Rahmenprogramm stimmungsvoll. Die Tanzgruppe der tschechischen Majoretten sowie
Chöre aus Allenstein, Marienwerder, Osterode, Bischofsburg, Lötzen, Heilsberg
und Mecklenburg-Vorpommern waren angereist und wurden mit viel Applaus
gewürdigt. Natürlich trat auch BernStein auf, der sich für die Unterstützung der
Landsmannschaft und der Preußischen Allgemeinen Zeitung bedankte.
Die rund 1.100 Gäste kamen aus allen
Himmelsrichtungen zum Sommerfest der Landsmannschaft Ostpreußen nach Hohenstein.
Viele Gruppen der Deutschen Minderheit, Besucher aus der Bundesrepublik
Deutschland, Interessierte aus dem Umland waren mit Bussen – darunter zwei unter
der Leitung des mecklenburg-vorpommerschen LO-Landesvorsitzenden Manfred Schukat
– oder privat angereist. Auch einige Besucher des Freilichtmuseums wurden
spontan von der Musik und den Menschen angezogen. Eine gebürtige Pommerin konnte
aus ihrer Kindheit noch gebrochen Deutsch. Sie wollte mit ihren Enkeln das
Museum besuchen und war hocherfreut, wieder deutsche Klänge zu hören und ein
paar Stunden unter fröhlichen Menschen zu verbringen. Viele Reihen schunkelten
zur Musik und Domherr Schmeier wurde vom Rößeler Ehrenvorsitzenden Ernst
Grunwald zum „Ritter geschlagen“. Allen Rednern, Musikern, Tänzern, Ehrengästen
und Besuchern dankte Thüne für ihr Kommen und das gute Zusammensein.
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