»Gustloff«-Drama
ZDF sendet Verfilmung des Schiffsuntergangs
Es können schwere Stunden für alle Menschen
werden, die das Schicksal von Flucht und Vertreibung tragen: Das ZDF wird den
Zweiteiler „Gustloff“ senden, einen Film über den Untergang dieses Schiffes am
30. Januar 1945 und den Tod von 9000 Menschen. (2. und 3. März, jeweils 20.15
Uhr, ergänzt durch ZDF-Dokumentationen von Guido Knopp). Und damit werden alte
Erinnerungen wieder wach.
Es ist Kino, nicht Historie, was das ZDF zeigen
wird. Überlebende der „Gustloff“, die den Zweiteiler schon sehen konnten,
wissen, daß dieser Film nicht im Ansatz dem Tod von vielen Tausend Menschen auf
der Ostsee, dem Leid auf der Flucht und in der Zeit danach gerecht werden kann.
Es ist wichtig, gerade das Schick-sal der
deutschen Zivilbevölkerung an das Bewußtsein der jüngeren Generation
weiterzugeben, auch in Verfilmungen. Aber vieles, was an dieser Koproduktion von
ZDF und Ufa stört, hätte vermieden werden können: Nachlässigkeiten in Regie und
Requisite. Die fatale Oberflächlichkeit, mit der historische Zusammenhänge und
Verantwortlichkeiten skizziert werden, die mangelhafte Trennung von Spekulation
und Wahrheit. Am meisten stört die große Scheu, sich überhaupt der Frage zu
nähern: War es ein Kriegsverbrechen?
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