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Eckartschriften der Österreichischen Landsmannschaft
Thema: Vertreibung
Alfred de Zayas: Wer
hat Anspruch auf Heimatrecht? Seit seiner Gründung im Jahre 1880 war es ein wichtiges Anliegen unseres Vorgängers, des Deutschen Schulvereins, unseren Landsleuten jenseits der Grenzen die geographische und geistige Heimat zu erhalten; erst recht hat die ÖLM nach den Schreckensjahren nach 1945 mit Vertreibung, Flucht und Deportation diese Aufgabe aufgenommen – leider nicht immer erfolgreich. Heute haben die Volksdeutschen in unseren Nachbarländern eine einigermaßen gesicherte Bleibe – es fehlt jedoch am geistigen Hintergrund, den abzusichern weiterhin unsere Aufgabe ist. Doch auf fast allen Kontinenten wütet noch immer und immer wieder neu der Hass auf andere und drängt sie aus ihren angestammten Siedlungsgebieten, manchmal sind es wirtschaftliche Gründe, manchmal wird Einheimischen durch Fremdnutzung der eigene Lebensraum zerstört, manchmal sind, es historische Zwistigkeiten, die Unfrieden stiften. Aber auch in unserer Heimat ist unser
Lebensraum bedroht durch einen kaum mehr geregelten Zuzug Fremder – auch
hier gibt es ein Heimatrecht: für uns Europäer. |
Hans Schmitzer: Verraten, vertrieben – vergessen. Hans Schmitzer, geboren nahe Asch im Sudetenland, in Bayern als Schulmann erfolgreich tätig, hat seine Gedanken zur Selbstbestimmung und Selbstbesinnung, zum 4. März 1919, zu den Sudetendeutschen als Objekte der Politik, zu den Beneš-Dekreten, zu einem „Schlussstrich“, zu „Freunden“ und was von Seiten der Sudetendeutschen zu beachten und zu tun sei, kurz und prägnant niedergelegt, ideal um sich selbst noch einmal der Hintergründe zu versichern oder einen „Unbedarften“ damit aufzuklären.
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Annemarie Heidinger: Vertrieben aus Brünn. Während wir täglich in allen Medien daran erinnert werden, endlich unsere jüngste Vergangenheit gründlich aufzuarbeiten und für alle Ungerechtigkeiten, die wir tatsächlich oder vermutlich anderen Völkern gegenüber zu verantworten haben, Buße und Reue zu entwickeln, werden die Greueltaten, die während, aber vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg an deutschen wehrlosen Frauen, Kranken, Kindern und Alten begangen wurden, kaum erwähnt, geschweige denn verurteilt oder als wohlverdiente Racheakte heruntergespielt. Im „Jahr der Vertriebenen“ hört man sehr wenig über die Vertreibung von Millionen Volksdeutscher, von den grausamsten Morden und den Qualen, die Menschen erleiden mussten, deren einzige Schuld es war, Deutsche zu sein. In dieser Eckartschrift wird nur ein Fall von Millionen geschildert: Anhand von Tagebuchaufzeichnungen erstehen noch einmal die grauenvolle Tage des berüchtigten „Brünner Todesmarsches“, den die Autorin mit ihrer alten Mutter miterlebte. Nach dem langersehnten Kriegsende und dem Einmarsch der Russen in Brünn wurde am 30. Mai 1945 die deutsche Bevölkerung aufgefordert, mit nur so viel Handgepäck, wie man tragen konnte, von einem Sammelplatz aus das Land Richtung österreichische Grenze zu verlassen. Was sich in den nächsten Tagen und Nächten, in denen sich dieser Treck, der hauptsächlich aus Frauen, Kindern und alten Menschen bestand, an Grausamkeiten und Sadismen von der tschechischen Begleitmannschaft und Bevölkerung in den Ortschaften, durch die diese Menschen getrieben wurden, erdulden mussten, ist kaum zu fassen. Die österreichische Grenze erreichte fast niemand gesund. Wer wurde je für diese Vertreibung von 50.000 Menschen, von denen 1/3 zu Grunde ging, zur Verantwortung gezogen? Wann gab es für die Überlebenden eine Wiedergutmachung? (In der gesamten damaligen Tschechoslowakei wurden mehr als 3 Millionen Deutsche vertrieben, über 240.000 verloren dabei das Leben.) Die Autorin und ihre Mutter schafften es dennoch mit viel Glück. Von der österreichischen Bevölkerung wurden sie nicht gerade freundlich empfangen; sie kamen in ein Land, das bereits voll war mit Flüchtlingen aus anderen Ländern. Erst in der Steiermark, wo Verwandte sich ihrer annahmen, war die Vertreibung endgültig zu Ende.
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Medienarbeit
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