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AUF WIEDERSEHEN IN ESSEN! Im Museum für Geschichte und Kunst schloss die Ausstellung „Kant und seine Zeit“ ihre Türen. Man kann von einem einzigartigen und bedeutenden deutsch-russischen Projekt im kulturellen Bereich sprechen. Wie wir bereits berichtet haben, bestand die Ausstellung aus den Expositionen des Museums Stadt Königsberg (Duisburg, Deutschland) und zwei Kaliningrader Museen – des Museums für Geschichte und Kunst und des Museums der Staatlichen Immanuel Kant Universität. Bislang gab es in Russland keine Veranstaltung zu Ehren Kants, die ein solches Ausmaß annahm. – Die Ausstellung machte Kants Werke wieder attraktiv, – so bewertete die Veranstaltung Deutschlands Generalkonsul in Kaliningrad, Herr Aristide Fenster. Das ist ein bedeutendes Ereignis in deutsch-russischen Beziehungen. Der Direktor des Museums Stadt Königsberg, Herr Lorenz Grimoni, hat eine erkenntnisreiche und interessante Vorlesung über das Leben und Schaffen des großen Philosophen gehalten. Den Besuchern wurde ein japanisches Bild, datiert auf den Anfang des XX Jahrhunderts, vorgestellt, welches über die Maßstäbe seines Wirkens und seine weltweite Bedeutung aussagt. Das Bild trägt den Titel „Vier Meister“ und zeigt eine Gesellschaft bestehend aus Buddha, Konfuzius, Sokrates und Immanuel Kant. Nicht weniger interessant waren die Schlussfolgerungen
des Herren Grimoni über eine mögliche Beziehung Kants zu den Begebenheiten des vergangenen
und des jetzigen Jahrhunderts: „Wir alle sind Kinder unserer Zeit“. So kommentiert die Ausstellung ein bekannter Kant-Forscher, Professor der Russischen Staatlichen Universität, Leonard Kalinnikov. Kants Zeit ist eine Periode, in der ein Verständnis für die Gesamtheit der Menschheit entstand. Dieses Verständnis bedingt die Vernunft und ist die Basis der heutigen humanitären Weltanschauung. Die Ausstellung ist geschlossen, doch nicht aufgelöst. Der Direktor des Museums für Geschichte und Kunst, Sergej Jakimov, merkte an, dass im nächsten Jahr, wenn Essen zur europäischen Hauptstadt der Kultur ernannt wird, die Ausstellung, die einem hervorragenden Europäer gewidmet ist, zu einem der Programmschwerpunkte wird. Herr Grimoni erzählt: – Im Jahr 2004 haben wir zu Kants 200-jährigem Todestag eine großflächige Ausstellung über sein Leben und Wirken organisiert. Sie wurde von rund 30.000 Besuchern besichtigt. In 2010, dem 205. Zodestag, planen wir, sie nach Kaliningrad zu bringen und den herausgegebenen Katalog ins Russische zu übersetzen. Ich glaube, dass es noch keine Veranstaltung eines solchen Maßstabs in Russland gab. – Das wird ein großartiges Ereignis! – fällt Sergej Jakimov seinem Kollegen unterstützend ins Wort. – Wobei wir planen, die Ausstellung auf einer „entgeltlichen“ Basis zu organisieren, im Rahmen eines kulturellen Austauschs. Im Gegenzug würde das Duisburger Museum eine Ausstellung unserer archäologischen Sammlung empfangen, wobei auch eine befristete Exposition über die Besiedlung von Ostpreußens durch die Russen und das Alltagsleben der ersten Einwanderer vom großen Interesse wäre.
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