Der Königsberger Oberpräsident Domhardt hatte 1772
den Abbruch des Schloßes vorgeschlagen, um mit den aus dem Abbruch gewonnenen Ziegeln
neue Gebäude errichten zu lassen. König Friedrich II. jedoch entschied anders: Die
an verschiedenen Orten befindlichen Ordens-Häuser bin ich nicht gewillt herunterzureißen,
sondern teils zu Magazinen, als in Mewe und Schwetz, teils aber auch zu Kasernen
... aptieren [den neuen Erfordernissen anpassen und weiter benutzen zu können] und
anwenden zu lassen" (Allerhöchste Kabinetts Order [AKO] vom 25. Oktober 1772). Das
Marienburger Schloß wurde damit zur Kaserne umgewandelt.
Erste Restaurierungs- und Umbauarbeiten der Ordensburg
erfolgten dann in den folgenden Jahrzehnten.
Im Zusammenhang mit der Niederwerfung Preußens durch
Napoleons Truppen wurde 1807 auch Marienburg besetzt.
1872 wurde in Anwesenheit der kaiserlichen Familie
in Marienburg der Grundstein zum Denkmal für Friedrich II. gelegt. Das Denkmal wurde
1877 eingeweiht.
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Marienburg (Westpreußen)
- Die Marienburg - Portal v. Mittelschloß -
Im Vordergrund das Denkmal Friedrichs des Großen auf dem Vorburg-Gelände (heute
Parkplatz) |
1945 wurde die Marienburg im Rahmen der Kriegsereignisse
von der russischen Armee angegriffen und durch Artilleriebeschuss zu 60% zerstört.
Das Denkmal für Friedrich II. wurde nach 1945 durch
die polnischen Machthaber beseitigt. Erhalten haben sich jedoch die dazugehörigen,
ebenfalls von Rudolf Siemering geschaffenen Standbilder von vier Hochmeistern (ehemals
Bestandteile des Denkmals von 1877).
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Statuen der bedeutendsten Hochmeister des Orden
im Innenhof der Marienburg
(Salza, Feuchtwangen, Kniprode, Albrecht)
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