Pommerellen,
polnisch Pomorze Wschodnie, historische Landschaft, die den östlichen Teil
Pommerns von der Leba im Westen bis zur unteren Weichsel im Osten umfasst. Zentrum
von Pomerellen ist Danzig. Im frühen Mittelalter
war das Gebiet von den Pomoranen, einem westslawischen Volk, bewohnt und politisch
selbständig, doch wurde es in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts durch Mieszko
I. an Polen angegliedert, verblieb mit kurzen Unterbrechungen in dieser Abhängigkeit
und wuchs in verfassungs- und kirchenrechtlicher Hinsicht mit Polen weitgehend zusammen.
Dazu hat 1123/1124 die Gründung der zur Erzidözese Gnesen gehörigen Bistümer Kruschwitz
und Lesau beigetragen, die 1156 zum Bistum Lesau/Wloclawek vereinigt wurden. 1308/1309
wurde Pomerellen vom Deutschen
Orden erobert, doch erst nach langen Kämpfen verzichtete der polnische König
1343 im Frieden von Kalisch auf Pommerellen. Durch den Einfluss des Deutschen Ordens
setzte eine vielschichtige kulturelle Entwicklung ein. 1454 unterstellten sich die
preußischen Stände dem polnischen König Kasimir IV., was zu einem Krieg mit
dem Orden führte,
der damit endete, dass Pommerellen zusammen mit dem gesamten westlichen Teil des
Ordensstaates im 2. Thorner Frieden
von 1466 erneut unter polnische Hoheit kam. Durch die Union von Lublin wurde Pommerellen
1569 wieder völlig in den polnischen Staat integriert. Im Zuge der 1. Polnischen
Teilung fiel Pommerellen 1772 (vorerst ohne Danzig)
an Preußen, Danzig
kam 1793 an Preußen. 1919 kam das Gebiet gemäß den Bestimmungen des Versailler Vertrages
wieder an Polen und bildete als Woiwodschaft Pommerellen im Wesentlichen den
Polnischen Korridor. Von 1939 bis
1945 war Pommerellen Teil des Reichsgaues
Danzig-Westpreußen; seit 1945 ist Pomerellen erneut polnisch und gehört
zu den Woiwodschaften Danzig und Bromberg.
Quellen:
Karte: Veröffentlichungen des VFFOW
1953-2000,
Sonderschrift 100, Hamburg, 2000, Seite 8;
Text: Microsoft Encarta Enzyklopädie plus 2000, 1999,
Stichwort: "Pomerellen"
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