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Stuhm

 


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Hermann Sudermann


Gedenkschrift - 70 Jahre LO-NRW

70 Jahre LO Landesgr. NRW
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Die Kreisstadt Stuhm / Westpr.

Stuhm (polnisch: Sztum, Kr. Stuhm). Auf dem Hügel zwischen dem Barlewitzer und dem Hintersee stand einst eine Preußenfeste, die 1236 zerstört wurde. Dort erbaute der Deutsche Ritterorden zwischen 1326 und 1335 eine Burg. Ein Ordenshof, dessen Feldmark auch das heutige Stuhmsdorf (polnisch: Sztumska Wies') einschloß, wird schon 1295 genannt. Vor der Burg, durch den »Hausgraben« getrennt, entstand die Stadt, die 1416 ihre Handfeste erhielt. Stuhm gehörte 1454 mit Marienburg und Konitz zu den letzten drei Stützpunkten des Ordens in Westpreußen. Es kapitulierte gegen ehrenvollen Abzug am 29. Juli 1454, kam nach der Schlacht bei Konitz an den Orden zurück und wurde erst 1461 wieder von den Bündischen und Polen erstürmt. 1466 kam Stuhm an die Krone Polen und wurde Sitz des Marienburger Landgerichts. 1626-1629 war es von schwedischen, 1629-1635 von brandenburgischen Truppen besetzt. 1639 wurde hier der 26jährige Waffenstillstand geschlossen, in dem Schweden alle Eroberungen in Preußen aufgab und nur Livland behielt. Im zweiten schwedisch-polnischen Kriege war Stuhm 1656-1660 wieder in schwedischer Hand. Danach (1664) lag rund ein Drittel seiner Äcker brach, die Verkaufsbuden am Rathaus waren verschwunden, und von den Fleischbänken zinste nur ein Fleischer. 1683 wütete noch einmal ein Brand. Die katholische Pfarrkirche in der südöstlichen Ecke der Stadt war 1478 im Bau; sie wurde während der Reformation evangelisch, aber 1599 den Evangelischen abgenommen. Danach hielten die Evangelischen auf dem Rathaus Gottesdienst. 1818 wurde die evangelische Kirche auf dem Markt errichtet. Im gleichen Jahr wurde Stuhm Kreisstadt; 1883 erhielt es Eisenbahnanschluß. 1789 zählte es 509 Einwohner, 1890: 2.265, 1943: 7.099. Bei der Abstimmung von 1920 fielen 2.079 Stimmen auf Deutschland, 751 auf Polen.

Das Wappen zeigt in Gold auf grünem Boden stehend die Mutter Gottes in rotem Gewand und blauem Mantel, auf dem linken Arm das Jesuskind tragend.
 

Quellen:
Wappen: Archivmaterial;
Text: Handbuch der historischen Stätten Ost- und Westpreußen, 
Kröner Verlag Stuttgart, 1966-1981, Seite 216-217


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