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Hermann Sudermann


Gedenkschrift - 70 Jahre LO-NRW

70 Jahre LO Landesgr. NRW
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Historische Stadtansicht von Königsberg mit dem Schloß im Hintergrund Foto: Archiv

Bannerträger der historischen Tradition
750 Jahre Königsberg: Bayern gedenkt in seiner Berliner Landesvertretung der ostpreußischen Hauptstadt
von Clemens Range

"Königsberg“, so drückte es einmal der große Philosoph und Sohn der Pregelstadt, Immanuel Kant, aus, „sollte ein schicklicher Platz sein – ein Herz in der Mitte Europas“. Zum Abschluß des Gedenkjahres „750 Jahre Königsberg“ fand am vergangenen Wochenende in der bayerischen Landesvertretung zu Berlin – der Freistaat Bayern hat seit 1978 die Patenschaft über die Landsmannschaft Ostpreußen – eine Festveranstaltung statt. Dabei gedachten die etwa 300 geladenen Gäste, darunter der aus Königsberg stammende hessische Justizminister Christian Wagner, der Sternstunden ebenso wie der Schicksalsstunden der Pregelmetropole.

Der Bevollmächtige des Freistaates Bayern beim Bund, Friedrich Wilhelm Rothenspieler, wies mit einem stolzen Unterton darauf hin, daß „der erste Preuße ein Franke“ war. Hierbei handelte es sich um Herzog Albrecht von Brandenburg, letzter Hochmeister des Deutschen Ordens, der 1525 den Ordensstaat in ein weltliches Fürstentum umwandelte. Gleichwohl erinnerte Rothenspieler daran, daß Bayern und Ostpreußen eng miteinander verbunden seien. So fanden nach dem Zweiten Weltkrieg etwa 90.000 Ostpreußen nach Flucht und Vertreibung in dem Freistaat Aufnahme und eine neue Heimat. „Was über Jahrhunderte gewachsen und aufgebaut wurde, mag zum Teil zerstört, übertüncht oder überbaut sein“, sagte Rothenspieler. „Aber es gelang den kommunistischen Machthabern nicht, die deutschen Spuren Königsbergs zu tilgen. Auf Schritt und Tritt begegnet man in der Stadt der deutschen Geschichte und Kultur. Sie haben sich unauslöschlich in das Gesicht der Stadt eingeprägt.“

„Vor allem der Dom bestimmt weiterhin das Stadtbild“, stellte der Historiker Professor Wolfgang Stribrny in seinem Vortrag „750 Jahre Königsberg in Preußen – Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft“ fest. In der jetzt nach Kant benannten Universität fände „sehr viel Tradition – gerade auch aus der jahrhundertelangen Zeit der Deutschen in Königsberg“ statt. Stribrny rief in Erinnerung, daß immer wieder aus Königsberg entscheidende Impulse für Preußen, Deutschland, Europa, ja die Welt kamen. So war das Herzogtum Preußen das erste evangelische Land der Welt. „Der 18. Januar 1701 war“, so Stribrny, „die Geburtsstunde der preußischen Staatsidee.“ Das suum cuique (jedem das Seine) „wurde als Gerechtigkeit gegenüber jedermann interpretiert. Damit war Preußen der erste moderne Rechtsstaat auf dem Kontinent“, erklärte Stribrny. Und wiederum aus Königsberg kamen zu Beginn des 19. Jahrhunderts epochale Veränderungen: „Die preußischen Reformen, die Heeresreform, die Gewerbereform und die Städteverordnung wurden aus dem Königsberger Schloß verkündet.“

Nach Ende des Ersten Weltkrieges und durch die Versailler Bestimmungen sei Ostpreußen und damit Königsberg in eine vom Deutschen Reich losgelöste „Inselrolle“ gedrängt worden. „Die Menschen fühlten sich auf verlorenem Posten.“ Die aggressive Politik Polens gegenüber der Weimarer Republik und dem nationalsozialistischen Deutschland habe „die Sehnsucht nach einer starken Führung geschürt. Viele Ostpreußen unterstützten deshalb die Nazis, aber es darf auch nicht übersehen werden, daß die Kommunistische Partei Deutschlands in Ostpreußen an zweiter Stelle rangierte“, erklärte der Historiker.

Den Untergang Königsbergs von Ende 1944 an beschrieb Stribrny als „das brutale Auslöschen einer nahezu 700 Jahre alten preußisch-deutschen Geschichte“. Stalin ordnete, so Stribrny, „tabula rasa an und wollte in seinem Herrschaftsbereich eine kommunistisch-sozialistische Zukunftsgesellschaft aufbauen.“ Stalins Plan sah ein utopisches Land „ohne Gott und Geschichte vor. Er hat es verwirklicht, es hat geklappt“, resümierte Stribrny.

Die 1992 gestarteten Versuche, mit Unterstützung von etwa 200.000 in Königsberg und Ostpreußen angesiedelten Rußlanddeutschen, die dort die Landwirtschaft retten sollten, seien „kläglich gescheitert“. Vielmehr werde ein „erschütterndes Bild“ geboten: „Es herrscht dort eine kaum zu übertreffende Umweltverschmutzung. Kaliningrad und die Region sind ein Seuchenherd für die EU, ein Hort der Kriminalität und Jugendverwahrlosung, ein Platz unbeschreiblicher Armut.“ Eine Zukunft sei nicht erkennbar.

Für Rußland bedeute der Besitz von Königsberg und dessen Umland die „letzte verbliebene Kriegsbeute aus dem Großen Vaterländischen Krieg“. Diese preiszugeben berge die Gefahr in sich, eine Entwicklung in der russischen Exklave in Gang zu setzen, die sehr schnell auch auf Rußland übergreifen könne. Der Europäischen Union und vor allem Deutschland empfahl Professor Stribrny, „energischer aufzutreten, um das Grenzregime durchlässiger zu machen und Visumerleichterungen zu erreichen“.

Von der einstigen geistigen, wie wirtschaftlichen Blüte der früheren Hauptstadt Ostpreußens berichtete auch der Sprecher der Landsmannschaft Ostpreußen, Wilhelm von Gottberg. In seinen Ausführungen lenkte er den Blick aber auch auf die Schlußphase des Kriegsendes und die nachfolgenden Jahre, die für die dort verbliebene Bevölkerung zu „einem Weg durch eine irdische Hölle“ wurde. Beispielhaft zitierte Gottberg auszugsweise Tagebucheinträge von jungen Frauen, deren Mütter und Geschwister unter fast unbeschreiblichen Qualen und unmenschlichen Bedingungen in der von einer sowjetischen Soldateska beherrschten Stadt leiden und sterben mußten. „Keiner der das erlebt hat“, so der Sprecher der Landmannschaft Ostpreußen, „kann es je vergessen. Und niemand wird den Schmerz über den Verlust der Heimat ganz verwinden können.“ Mit Blick auf die heutige Stadt am Pregel sagte von Gottberg, Ostpreußen und seine alte Hauptstadt „ist nach Europa zurückgekehrt. Alle Wege nach Kaliningrad führen über Königsberg.“

Klaus Weigelt, Vorsitzender der Stadtgemeinschaft Königsberg, beschrieb in seinen Schlußworten, wie die offizielle russische Politik das 750. Jubiläum von Königsberg beging. „Im Sinne der Machtdemonstration lud man Staaten und Gruppen, die das harmonische Bild hätten stören können, wie die Litauer, die Polen und die alten Königsberger, gar nicht erst ein: Sie waren unerwünscht. Hingegen lud man den französischen Präsidenten und den deutschen Bundeskanzler ein, denn sie waren als Staffage sehr erwünscht für diese Demonstration, mit der sich der russische Präsident die Aura eines ,lupenreinen Demokraten‘ eines Europäers und eines Menschenfreundes zulegen wollte. Die beiden Politiker taten ihrem Freund den Gefallen und der deutsche Bundeskanzler fand sich auch bereit, eine ,gewisse Beziehung Kaliningrads‘ zur deutschen Geschichte zu entdecken“.

Die Kaliningrader selbst hätten drei Tage feiern dürfen, doch zu sagen „hatten sie nichts“. Indes: Drei Symbole bestehen zeitlos fort und sind zugleich Zeugen und Mahnmale für Bewohner wie Besucher:

• Der Dom aus dem 14. Jahrhundert als Mahnmal des Glaubens.

• Das Denkmal Herzog Albrechts, das im Sommer 2005 neben dem Dom wieder errichtet wurde, als Wahrzeichen für die Verbindung von Glaubensstärke und Geisteskraft.

• Das Kant-Grab an der Nordostecke des Domes als Monument der Freiheit und der Aufklärung, mit denen Königsberg Weltgeltung erlangte.

„Mit diesen Wahrzeichen auf der Kneiphof-Insel ist Königsberg dauerhaft und bleibend gegenwärtig in der anderen Stadt, die seit 60 Jahren dort entstanden ist. Diese neue Stadt ist nicht mehr die Stadt unseres Glaubens, unseres Geistes und der abendländischen Freiheit; sie ist zu einer Stadt der Enge und Unfreiheit, geworden. Und das wird sie bleiben, solange von der Hauptstadt Moskau keine anderen Signale ausgehen“, äußerte Weigelt.

Solange die Russen kein angemessenes Verhältnis zu ihrer eigenen und zur europäischen Geschichte gefunden hätten, blieben „die Königsberger und ihre Freunde, vor allem auch die Bayern, die Bannerträger der historischen Tradition“, sagte Weigelt.

Die Rede von Wilhelm von Gottberg erscheint in der kommenden PAZ-Ausgabe.

Quelle:
Preußische Allgemeine Zeitung / Das Ostpreußenblatt Ausgabe 40/05, 08.10.2005


Prof. Dr. Stribrny:
750 Jahre Königsberg - Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft
Quelle: Preussen-Mediathek - www.youtube.com/watch?v=SHx4EVkhuy0

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