Home weitere Infos Inhalt / Suche Copyright Impressum Datenschutz

 

Kleidung der Prußen

 


Mit uns im Dialog bleiben ...

... mit den ODF-Foren auf Yahoo ... auf YouTube ... auf twitter ... auf facebook ... auf meinVZ

weitere Infos


Preußische Allgemeine Zeitung
Preußische Allgemeine Zeitung - Klartext für Deutschland - 4 Wochen gratis testen - hier Klicken!


Hermann Sudermann - Erinnerung an einen ostpreußischen Dichter - Für weitere Infos hier klicken!

Hermann Sudermann


Gedenkschrift - 70 Jahre LO-NRW

70 Jahre LO Landesgr. NRW
für weitere Infos hier klicken


Kleidung der Prußen

von Beate Szillis-Kappelhoff

Die Prußinnen halfen nicht nur auf dem Feld, beim Fischen und in der Scheune, sondern waren auch auf ihrem eigenen hausfraulichen Gebiet sehr geschickt. Sie waren in allen Handarbeiten bewandert und fertigten ihre Kleidung sowie die eigene Aussteuer durch Weben, Stricken, Nähen, Häkeln, Sticken und Klöppeln selbst. Das "Hakeln" von Arbeitshandschuhen war dagegen Männersache und hat eine etwas andere Technik als das Häkeln. Gebügelt wurde die Wäsche mittels zweier Holzstöcke: Man legte das Teil auf eine Holzrolle und strich mit dem oberen Stock solange darauf herum, bis die Wäsche glatt war.

Auch wenn die Trachten in selbst nahe beieinander liegenden Regionen stark wechselten, so war doch die "Marginne" bei allen Frauen üblich. Es war eine Art breiter Schal, der von der linken Schulter bis zu den Füßen herabhing, dabei die rechte Schulter frei ließ und an der Hüfte mit einem Gürtel gebunden wurde. Darunter wurde ein mit Rautenmustern verzierter Rock getragen sowie ein hoch geschlossenes weißes Hemd, das an den Ärmeln mit schwarzen Verzierungen bestickt war. Dazu trugen sie feuerrote oder blaue Zwickelstrümpfe und "ein Dutzend leichter Schürzen". An fast jedem Finger blitzten Ringe aus Edelmetall, in die oft "böhmische Steine" eingefasst waren.

Ein deutscher Zeitzeuge findet: "Im Ganzen ist die Tracht zu überladen, auch zu bunt und grellfarbig, besonders diesseits der Memel, als daß sie für geschmackvoll gelten könnte; doch macht sie einen frappanten und bleibenden, weil durchaus fremdartigen und vielfach an den Orient erinnernden Eindruck."

Die Rautenform war typisch für prußische Trachten, sie hatte eine heilige Bedeutung und deutet auf eine Verbindung mit der Erdgöttin Zhemina. Die Blume "Raute", prußisch "rutelle", wurde als Heil- und Giftpflanze genutzt. "Rutains" bedeutet "rautiert, kariert, geflochten", und so gab es auch einen Rautenkranz-Tanz, der ausschließlich von Frauen getanzt wurde, bei dem sich vier Tänzerinnen gegenüber stellten, gegeneinander tanzten und sich umeinander schwangen und umflochten. Der Tanz endete mit einem Kuss und Knicks. Auch bei der Hochzeits-Zeremonie spielte die Raute eine große Rolle für die Verbindung des jungen Paares ("Verknotigung", wie es im Lied "Ännchen von Tharau" heißt).

Die Männer, von denen gesagt wurde, dass sie wie ihre Frauen meistens ritten und die Pferde nicht so schonten wie der deutsche Bauer, werden so beschrieben: "In der Regel haben sie dunkelbraune Haare und helle Augen und eine frische Gesichtsfarbe. Die Physiognomie ist ausdrucksvoll, ihre Züge sind etwas listig, aber im Ganzen angenehm. Sie lieben einen Schnurrbart und lassen das Haar gern lang über den Nacken herabfallen."

In der Regel waren Männer mit einem weißen, grauen oder blauen Leinenkittel mit einem kleinen Ärmelaufschlag bekleidet, der keine Knöpfe sondern nur Haken und Ösen aufwies. Als Kopfbedeckung trugen sie im Sommer einen schmalkrempigen Filzhut, im Winter eine "sturmhaubenartige" Tuchkappe, die auch Nacken und und Gesicht bedecken konnte. Der Schuster konnte nicht viel verdienen, denn sowie die Witterung es zuließ, wurde barfuß gelaufen oder selbstgefertigte Holzschuhe getragen. Im Haus trug man Filz-Schlorren. Strümpfe zogen Männer nicht an, man umwickelte die Füße mit Lappen. Gebräuchlich waren auch "Pareisgen" oder "Paresken" von Linden- oder Birkenbast, die mit schmalen Riemen rautenförmig bis an die Waden gebunden wurden.

König Friedrich Wilhelm I. verfügte am 13.7.1732 für die neuen Salzburger Siedler: "Ansonsten sollt ihr wohl verhüten, daß diese Leute sich nicht auf litauisch kleiden noch in Pareisgen gehen oder dergleichen schädliche Tracht annehmen, sondern müssen selbige sich auf gute deutsche Art kleiden und dabei erhalten bleiben.“

Bildquelle:
Hans Georg Podehl, 4444 ostpreußische Namen prußisch erklärt, Rautenberg Verlag 1987


Die Herkunft der Prußen Die 12 prußischen Stämme Die Sprache der Prußen Die Lage der Bauern Der Kampf der Prußen gegen den Ordensstaat Die große Wildnis Das Leben in der Wildnis Landwirtschaft im Sumpf Kleidung der Prußen Die heidnische Religion Göttinnen und Götter Über die Bocksheiligung ... Geburt und Taufe Verlobung Hochzeit Beerdigung Ausgerottete Prußen? Die nördlichen Nachbarn der Prußen Die Kuren Die Kurische Sprache Bernstein Die Sage von Bruteno und Widewuto Prußen statt Pruzzen Preußisch Littauen Litauische Geschichtsklitterung


zur Landsmannschaft Ostpreußen

Ostpreußen
Erleben Sie Tradition
mit Zukunft

zur Preußischen Allgemeinen Zeitung / Das Ostpreußenblatt zum Preußischen Mediendienst

Die Träger des Ostdeutschen Diskussionsforums:

Bund junges Ostpreußen (BJO)

Arbeitsgemeinschaft Junge Gereration im BdV-NRW
Junge Generation
im BdV NRW

Landsmannschaft Ostpreußen
Landesgruppe Nordrhein-Westfalen e.V.
 
Ostpreußen-TV
über 6,4 Millionen Videoaufrufe

Landsmannschaft Ostpreußen - Landesgruppe NRW

Deutsch / German / allemand English / Englisch français / französisch      

Copyright © 2002-2021  Ostdeutsches Diskussionsforum (ODF)

Stand: 01. Januar 2021

zur Feed-Übersicht