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Stephan Grigat (Sprecher der Landsmannschaft Ostpreußen):
Heimatarbeit im Königsberger Gebiet gestaltet sich schwierig
Quelle: Ostpreußen-TV - Ostpreußischer Rundfunk - www.youtube.com/watch?v=zUHoBECUzX8
Die vollständige Rede zum Thema "Die Landsmannschaft Ostpreußen im 21. Jahrhundert" unter:
www.youtube.com/OstpreussenTV#p/u/7/N6e4LSnfIPI;
weitere Informationen zur Kirche Arnau: www.odfinfo.de/Heimatarbeit/Arnau/;
Video-Präsentation: Die St. Katharinenkirche zu Arnau
www.youtube.com/playlist?list=PLO5K4tZzrQCnDpCb3tDZzYAa7nwsAGZch;
Infos zum Besuch von Westerwelle in Königsberg
 www.odfinfo.de/aktuelles/2011/Westerwelle-gedenkt.htm

»Schreiender Expressionismus«
Tagung der Kulturstiftung der Deutschen Vertriebenen über mühsames grenzüberschreitendes Engagement
von Klaus Schulz-Sandhof

Unter dem Thema „Denkmalpflege in Ostpreußen – Stand des grenzüberschreitenden Bemühens“ trafen sich am 22./23. Oktober 2011 unter der Leitung von Hans-Günter Parplies im Ostheim in Bad Pyrmont etwa 70 Fachleute und verantwortliche Initiatoren, die sich seit Jahren für den Erhalt des baulichen Kulturerbes im dreigeteilten Ostpreußen eingesetzt haben. Organisiert wurde diese dringend notwendige Fachtagung durch die Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen in Bonn.

Über 200 Kirchen haben im Königsberger Gebiet die Kriegswirren fast unversehrt überstanden. Dazu gehört ein Ensemble von etwa 50 mittelalterlichen Ordenskirchen von europäischem Rang, unter anderem Arnau mit der Grabstelle von Theodor von Schön. Sie galt einst als die wertvollste ostpreußische Dorfkirche. Die dort noch vorhandenen Kirchenmalereien wurden ob ihres Wertes immerhin noch in den letzten Kriegsmonaten fotografisch gesichert. Die Situation fast aller dieser mittelalterlichen Gotteshäuser ist, sofern sie überhaupt noch existierten,  katastrophal.

Nach der Wende und den ersten Kontakten waren sich die zuständigen russischen Behörden mit den ersten deutschen Besuchern einig, dass eine Rettung dieser einmaligen Kirchenkultur dringend erforderlich sei. Deutsche Hilfe war gern gesehen. Initiativen wurden gegründet, russische und deutsche Fachleute vor Ort zusammengeführt. Man machte gute Erfahrungen. Gelder wurden gespendet, Verträge gleichberechtigter Partner vertrauensvoll abgeschlossen. Besonders verdient machte sich auf russischer Seite der Archivar des Kaliningrader Gebietsarchivs Anatolij Bachtin, der 1989 zusammen mit dem Historiker Gerhard Doliesen die Dokumentation „Vergessene Kultur – Kirchen in Nord-Ostpreußen“ herausgab.

Die deutsch-russischen Initiativen kamen auf einem schwierigen Weg schrittweise voran. Nicht nur der Königsberger Dom ist dafür ein Beleg. Das Bemühen um das ostpreußische Kulturerbe hätte ein Modell für das zusammenwachsende Europa auf einem eigentlich problemlosen Arbeitsfeld sein können. Jedoch, die politische und russische kirchliche Meinung schlug um. In einer genau abgestimmten Aktion wurden in den vergangenen 12 Monaten sämtliche Kirchen, die ganz oder teilweise mit deutscher Hilfe baulich betreut wurden, ohne Vorankündigung durch eine umstrittene Gesetzesauslegung der russisch- orthodoxen Kirche zugesprochen. Schlösser wurden ausgewechselt, Hinweisschilder abgenommen. Dieser Schritt war angesichts der bisherigen praktizierten und von beiden Seiten beachteten Vertragstreue ungewöhnlich. Waren die deutschen Initiatoren gegenüber den russischen Entscheidungsträgern zu gutgläubig oder gar leichtgläubig gewesen? Wurde auf deutscher Seite jemand vernachlässigt?

Die russisch-orthodoxe Kirche war das treibende Gegenüber. Sie zeigte sich äußerst ablehnend, ja feindlich. In einigen Kirchen wurde der Zutritt für deutsche Besuchergruppen mit dem Anliegen einer Besichtigung oder einer Andacht in einer ehemaligen Heimatkirche gar untersagt. Die Kirche würde dadurch entweiht. In Arnau mit seinen Malereien wurde der Innenraum provisorisch umgestaltet und der russische Kirchenführer Patriarch Kyrill aus Moskau hielt persönlich einen Gottesdienst. Für die Zukunft plant er, dort seinen Sommersitz am Pregelufer zu errichten.

Enttäuschung in den Gesichtern: Blick in den Tagungsraum im Ostheim Bad Pyrmont

Die Baubeauftragten der Initiativen für Groß Legitten, Tharau, Heiligenwalde, Friedland, Allenburg, Arnau und Wehlau kamen zu Wort. Sie berichteten teils über eine bereits erreichte Rettung oder wenigstens Sicherung der Bausubstanz, sogar über ein auskömmliches Verhältnis zu russischen Kirchenvertretern vor Ort, teils jedoch enttäuscht vom Scheitern ihrer Bemühungen. Selbstverständlich sind finanzielle Unterstützungen weiterhin willkommen. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter – unersetzliche Brückenbauer zwischen Ost und West – wollen sich aber nicht auf die alleinige Rolle eines Zahlmeisters beschränkt sehen. Eine politische Unterstützung durch die deutsche Regierung wurde mit dem Hinweis auf innerrussische staatliche Vorgänge nicht erreicht. Die Unterschiede in den beiderseitigen Rechtssystemen haben den Bruch von gültigen Verträgen zugelassen. Einzelne Arbeitsgruppen haben sich vorläufig zurückgezogen.

Andere hoffen weiterhin auf ein Wunder. Dazu gehörte auch der Kaliningrader Professor Dr. Wladimir Gilmanow. Er überschrieb sein Tagungsreferat mit dem Titel „Der schreiende Expressionismus der Ruinen in der Region Königsberg/Kaliningrad“. Die Kirchenruinen binden jenseits aller Kämpfe Aufmerksamkeit und können am Rande eines Desasters ein gemeinsames kulturelles Ziel vermitteln. Sie sind auch in der Zerstörung nicht nur einfach romantisch, mystisch und schön, sondern für jeden normal denkenden Menschen ein mahnendes Zeichen und unersetzlich. Nichts anderes kann an ihre Stelle treten. Vielleicht brauchen die deutschen und russischen Führungsschichten diese Menetekel inmitten der schönen ostpreußischen Landschaft, um die Hoffnung auf neue andere Entwicklungen nicht aus dem Auge zu verlieren. In der Malerei ist der Expressionismus die intensivste Ausdrucksstufe. Er ist im Ausdruck glasklar. Wird der „expressionistische Schrei“ über die Barbarei an 600-jährigen Kirchenbauruinen von den Verantwortlichen gehört?

Gilmanow war wegen anderer Verpflichtungen leider verhindert. Sein Vortrag wurde verlesen. Er konnte nicht befragt werden. Schade! Sicher, die Ruinen sind letzte Zeichen der Hoffnung, die es zu erhalten gelte. Die Ruinen bedürfen der Unterhaltung und der Pflege, auch wenn alle menschlichen Erfahrungen dagegen sprechen. Die Geschichte bleibt nicht stehen. Es gibt erste Beobachtungen, dass die russisch-orthodoxe Kirche der gewaltigen Aufgabe der fachgerechten Bauunterhaltung und der Besetzung mit örtlichen Gemeinden und kirchlichem Personal nicht gewachsen seien. Kann die russische Regierung, können wir Zeitzeugen darauf warten? Die jetzige Regierung in Moskau hat mit der Inbesitznahme Ostpreußens auch eine Verantwortung für die dortige Baukultur übernommen. Es gibt viel zu tun. Die deutschen Heimatvertriebenen wollen helfen.
 

Quelle:
Preußische Allgemeine Zeitung / Das Ostpreußenblatt Ausgabe 45/11, 12.11.2011

 


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