Genealogische Gesellschaft von Utah -
Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (LDS
/ Mormonen).
80 Milliarden
genealogische Daten gehen Online.
Nach dem was Beauftragte
der Kirche als einen Quantensprung bezeichnen, um genealogische Daten online zur
Verfügung zu stellen, hat die Kirche ein Vorhaben angekündigt, das letzten Endes
mit dabei hilft, einen Zugang zu etwa 80 Milliarden genealogischen Datensätzen im
Internet zu schaffen, zusätzlich zu den 10 Milliarden Datensätzen, die gegenwärtig
von ihren eigenen Mikrofilmarchiven im Granitgewölbe abgeschrieben werden. Das neue
Programm zur Datenbereitstellung wird in dieser Woche beim jährlichen Treffen der
National Genealogical Society (NGS) in Richmond, Virgina, bekannt gegeben. Die Einzelheiten
der Ankündigung beschreiben, wie die Kirche bei ihrem Vorgehen, die bedeutendste
internationale
Anlaufstelle für Genealogie zu werden, Partnerschaften mit verschiedenen Archiven
und anderen Urkunden-Aufbewahrungsstätten herstellt. Das erste gemeinschaftliche
Projekt unter dem neuen Programm wird es sein, die Pensionsurkunden des amerikanischen
Bürgerkriegs im Nationalarchiv
von Washingtonzu digitalisieren und auszuwerten,
was bedeutet, daß jeder mit Vorfahren, die in diesem Krieg dienten, bald in der
Lage sein wird, online auf Einzelheiten über das betreffende Familienmitglied zuzugreifen.
Steve W. Anderson, Vertriebsmanager für das Internetportal
FamilySearch.org der Kirche,
sagte, daß die Kirche daran arbeitet, mit kommerziellen Internetseiten und genealogischen
Institutionen auf der ganzen Welt Abmachungen zu vereinbaren, um Digitalisierung,
Urkundenauswertung und Online-Bereitstellung für Milliarden von Datensätzen zu leisten,
von denen viele überhaupt noch nie ausgewertet wurden, geschweige denn online verfügbar
gewesen sind. Er sagte: "Sämtliche Archive haben zwei Dinge im Sinn: Erhaltung und
Bereitstellung der Aufzeichnungen. Wenn es darauf ankäme, würden sie sie lieber
nur bewahren als sie herauszugeben, aber die meisten würden gerne beides tun.
Die Kirche trifft mit Institutionen Vereinbarungen, um ihnen zu helfen, ihre Urkundensammlungen
zu verfilmen oder zu digitalisieren, die dann auf eine Internetseite der Institution
sowie auch auf www.FamilySearch.org
gestellt werden können. In einigen Fällen stellt Familysearch einfach einen Link
auf eine bestimmte Internetseite der Institution her, wo für das Betrachten der
Urkunden eine geringe Gebühr verlangt wird.
Anderson sagte: "Das Programm wirbt Freiwillige aus aller Welt an, um jeweils einen
Stapel Urkunden auszuwerten. Sie schreiben daraus die Angaben ab — Namen, Daten,
Orte, Heirats-, Todes- und Geburtsdaten — und erstellen ein Verzeichnis, welches
ermöglicht, den Datensatz nach Namen, Ort oder Ereignis zu suchen."
Das Projekt wird nicht nur Statistiken von personenbezogenen Daten liefern, sondern
durch die Digitalisierung werden Anwender in der Lage sein, ein digitales Bilddokument
des jeweiligen Datensatzes heranzuholen. Er führte weiter aus: "Es ist eine gänzlich
andere Erfahrung, die Abbildung der Originalurkunde zu sehen." Er sagte, daß das
Programm die erforderliche Flexibilität aufweist, um sowohl mit kleinen Archiven
als auch mit riesigen Urkundensammlungen zusammen zu arbeiten. Es hilft jenen ohne
irgendwelche Hilfsmittel, um die ganze Digitalisierung, Auswertung und Online-Bereitstellung
zu bewerkstelligen, und jenen mit mehr Ausstattung, die einfach nur Hilfe benötigen,
um ihre Daten online zu stellen oder den Datenverkehr auf ihre Internsetseite zu
lenken.
Sobald die Kirche einen Vertrag zur Zusammenarbeit mit einer bestimmten Institution
unterzeichnet hat, wünscht die dortige Belegschaft typischerweise ihre eigenen Mitarbeiter
zu beschäftigen, um bei der Urkundenauswertung mitzuhelfen. Aber was die Digitalisierung
der Urkunden betrifft — die Aufnahme digitaler Fotos — erledigen wir das für sie
in den meisten Fällen. Es werden digitale Bilddokumente in einer Qualität zur Langzeitaufbewahrung
gewünscht, und das machen wir besser als alle anderen. Wir machen das schon seit
Jahrzehnten bei der Herstellung der 2,4 Millionen Mikrofilmrollen, die sich jetzt
im Granitgebirge der Kirche nahe dem Eingang zum Little Cottonwood Canyon befinden,
führte Anderson aus.
FamilySearch kann auch Projekte zur Urkundenauswertung, die gerade in Gang sind,
auf seine Internetseite stellen, wo Freiwillige mithelfen können, öffentliche Urkundensammlungen
auszuwerten. Die Urkunden aus dem Bürgerkrieg sind ein perfektes Beispiel dafür.
Wir sorgen für die Digitalisierung, das Bereitstellen auf unserer Internetseite,
und wir werben Freiwillige an, um bei der Auswertung mitzuhelfen. Eine genealogische
Internetseite mit dem Namen Footnote.com
erzeugt elektronische Verzeichnisse von den Datensätzen und beherbergt die dazugehörigen
Bilddokumente für den öffentlichen Zugriff. Die Verzeichnisse und Bilddokumente
jener Urkunden werden auch in den Genealogie-Forschungsstellen der Kirche, ebenso
unter www.FamilySearch.org,
einzusehen sein.
Wie Anderson sagte, befinden sich zur Zeit unzählige weitere nationale und internationale
Projekte vergleichbarer Art in Entwicklung und werden angekündigt, sobald die Verträge
unterzeichnet oder die Daten veröffentlicht sind.
Als Ergebnis der partnerschaftlichen Vereinbarung, sagte Anderson, wird FamilySearch
über alle Verzeichnisse für alles verfügen. Man kann es mehr oder weniger als eine
Art Google ansehen — man geht dorthin, um die Informationsquelle von dem zu finden,
wonach man sucht. Manchmal sind wir die Quelle, und manchmal ist es eine dritte
Partei. Anderson sagte, es werde erwartet, dass in dieser Woche in Virginia mindestens
ein oder zwei ähnliche Abkommen angekündigt werden, wobei er anmerkte, daß bei der
Konferenz in dieser Woche mehrere Genealogie-Experten der Kirche Präsentationen
zeigen werden.
Während einige Internetseiten ihre Informationen letzten Endes für ein profitables
Unternehmen nutzen, wie kommerzielle genealogische Gesellschaften es derzeit tun,
sagte Anderson, dass die Kirche von ihren Partnern für die Hilfe, ihre Aufzeichnungen
verfügbar zu machen, nichts verlangt.
Wie Anderson sagte, haben sich Beauftrage der Kirche eben für eine Zeit lang danach
umgesehen, solche Partnerschaften zu bilden, aber sie mußten die Entwicklung der
Technologie voranbringen, die es ermöglichen würde, daß es auf die Weise geschieht,
"wie wir es einscannen, fotografieren, übertragen und archivieren. Weil manches
der benötigten Technologie nicht verfügbar war, mußten wir es selbst entwickeln."
In Zusammenarbeit mit einem Scanner-Hersteller half die Kirche dabei mit, Hochgeschwindigkeitsscanner
zu entwickeln, die eine Mikrofilmrolle innerhalb von zwei Minuten einscannen können,
im Gegensatz zu herkömmlichen Scannern, die dafür eine Stunde oder noch mehr benötigten.
Wie Anderson sagte, mußte ebenso Software neu entwickelt werden, um diese Daten
in digitale Bilddokumente umzuwandeln und um sie für die Verarbeitung vorzubereiten,
und auch um derart riesige Datenmengen zu verwalten. "Beinahe bei jedem Schritt
auf diesem Weg gab es bedeutende Softwareprojekte oder Hardware, die entwickelt
werden mußten." Jetzt, wo die Technologie vorhanden ist, bedeutet das Online-Projekt
"mindestens 20 Milliarden eindeutige neue Namen, die sich in diesen Aufzeichnungen
befinden (und um online gestellt zu werden), aber ich fühle mich nicht unwohl dabei
zu sagen, daß es auch 80 Milliarden sein könnten." Wie er sagte, steht das im Vergleich
zur Gesamtmenge von etwa fünf Milliarden Namen, die derzeit online sind.
Wie Anderson ausführte, werden die neue Technologie und die sich über FamilySearch
daraus ergebenden Partnerschaften "grundlegend die Möglichkeit der Menschen verändern,
ihre Vorfahren zu finden und sich online mit ihren Familien zu verbinden. Es entwickelt
sich geradewegs zu einem Ereignis hin, das wahrhaftig einem Scheideweg gleich kommt."
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