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Garnisionkirche (Kupferstich) |
Potsdam
Neuer Streit um Wiederaufbau der Garnisonkirche
POTSDAM. Der Wiederaufbau der Potsdamer
Garnisonkirche hat einen weiteren Rückschlag erlitten. Am Montag gab ein von der
Linkspartei unterstütztes Bündnis knapp 16.000 Unterschriften für ein
Volksbegehren gegen die Rekonstruktion des Gebäudes ab. Beobachter rechnen
damit, daß der Stadtrat dem folgt und einen Bürgerentscheid voraussichtlich
zeitgleich mit der Landtagswahl am 14. September ansetzen wird.
Die Gegner des Bauprojekts sehen darin einen
Ausdruck „militärisch-preußischer Traditionen“. Mit ihrer Zerstörung bei einem
alliierten Bombenangriff sei auch der nationalsozialistische Geist in Trümmern
gelegt worden. „Unterstützen Sie uns dabei, der Wiedererrichtung des Symbols von
Krieg und Unterdrückung, von Preußen und deutschem Faschismus Einhalt zu
gebieten“, heißt es von der Initiative.
Immer wieder Konflikte
Unterdessen sorgte der Vorsitzende des
Fördervereins für den Wiederaufbau, Burkhart Franck, für Aufsehen, als er der
Stadt Potsdam vorwarf, ein linkes „Kulturzentrum“ zu 92 Prozent aus
Steuergeldern zu finanzieren. „Dieses die Touristen abschreckende Projekt wird
zu 92 Prozent aus Steuergeldern bezahlt. Dieselben Leute, die das gut finden,
verteufeln 30 Prozent Steuermittel für den Besuchermagneten Garnisonkirche. Wie
nennt man solche gespaltene Wahrnehmung?“ Nach heftiger Kritik aus dem linken
Lager entschuldigte sich Franck für seine Worte.
Der Wiederaufbau der Garnisonkirche sorgt seit
Jahren für Streit. Zuletzt hatte sich einer der Großspender, die
Traditionsgemeinschaft Potsdamer Glockenspiel, scharf gegen Pläne der
evangelischen Kirche gewandt, aus der preußischen Militärkapelle ein
„Versöhnungszentrum“ zu machen. (ho)
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