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 Opfer aus Marienburg 
bei Stettin beigesetzt 
 NEUMARK.
Die über 2.100 Toten aus einem Massengrab in Marienburg (Malbork) haben auf 
der deutschen Kriegsgräberstätte in der Gemeinde Neumark (Stare Czarnowo) bei Stettin 
ihre letzte Ruhe gefunden. Rund 300 Menschen nahmen an der Zeremonie teil, unter 
ihnen Angehörige der Deutschen Minderheit aus der Woiwodschaft Westpommern sowie 
aus Danzig. 
 
Geistliche aus Deutschland und Polen, darunter Vertriebenenbischof Gerhard Pieschl 
aus Limburg, feierten einen ökumenischen Gottesdienst auf einem gesonderten Grabfeld 
für zivile Kriegs- und Nachkriegstote. 
 
„Wer diese Menschen wirklich waren und wie sie zu Tode kamen, ist immer noch nicht 
ganz geklärt“, sagte der Präsident des Volkbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, 
Reinhard Führer, mit Blick auf die 109 Särge, die mit weißen Nelken geschmückt waren. 
Höchstwahrscheinlich handele es sich jedoch um Deutsche. Der deutsche Botschafter 
in Polen, Michael H. Gerdts, lobte bei der Trauerfeier die gute Zusammenarbeit der 
deutschen und polnischen Behörden, die es ermöglicht habe, die Toten von Marienburg 
endlich würdevoll zu bestatten. „Im Angesicht von Millionen von Kriegsopfern ist 
es wie ein Wunder, daß heute wieder zwei befreundete Nachbarn im Herzen Europas 
leben.“  
Todesumstände nicht zweifelsfrei 
festgestellt 
 
 Eine 
große Zahl menschlicher Knochen war im vorigen Herbst bei Ausschachtungsarbeiten 
für einen Hotelneubau in Marienburg entdeckt worden. Erst mit der Zeit wurde das 
ganze Ausmaß des Massengrabes offenbar. Bis April konnten die Gebeine von insgesamt 
etwa 2.120 Menschen geborgen werden. 
 
Deren Identität, Todeszeitpunkt und Todesumstände sind bis heute nicht zweifelsfrei 
festgestellt worden. Spekulationen über ein Kriegsverbrechen erhielten insbesondere 
dadurch Nahrung, daß bei den Opfern keinerlei Kleidung oder sonstige Gegenstände 
gefunden wurden. Weder in deutschen noch in polnischen Dokumenten hatte es Hinweise 
auf das Massengrab gegeben. 
 
Volksbund-Präsident Führer gab an, er rechne damit, bei der Suche nach deutschen 
Kriegstoten in Polen noch eine Reihe weiterer Gräber mit zivilen Opfern zu finden. 
(ru)  
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Zur 
Bildergallerie 
Ein ausführlicher Bericht über 
die Beisetzung erscheint in der JF 35/09 
  
  
    
    
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    Für die Toten gestaltet 
    der Volksbund ein gesondertes Grabfeld auf seiner Kriegsgräberstätte, 
    wo er auch künftig zivile deutsche Kriegsopfer begraben will, die seine Mitarbeiter 
    in Polen finden. 
    Die Anlage in Neumark (Stare Czarnowo) ist eine von 13 Kriegsgräberstätten, 
    die der Volksbund 
    seit 1991 in Polen errichtet hat. Dort ruhen etwa 13 000 Wehrmachtsangehörige 
    und auch zivile 
    deutsche Opfer des Zweiten Weltkrieges.  
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weitere Informationen: 
14.08.2009: JF-Bildergalerie:
www.jungefreiheit.de/index.php?id=645; 
12.08.2009: Volksbund bringt die Marienburger Toten nach Neumark/Stare Czarnowo 
http://www.volksbund.de/presse/aktuelle_infos/?id=236&sort=3710; 
10.08.2009: Letztes Geleit für Marienburger Tote 
http://www.volksbund.de/presse/aktuelle_infos/?id=235&sort=3706; 
Berichte zum Massengrab Marienburg: 
25.12.2010: Massengrab Marienburg an Weihnachten vergessen; 
03.06.2010: Tausende unschuldige Tote und kein Kläger; 
03.06.2010: Gerichtsmediziner gehen nicht von Massaker aus; 
28.10.2009: Massaker von Marienburg erfolgreich verschleiert; 
22.08.2009: Zusammenfassung der Ereignisse; 
22.08.2009: Video-Berichte auf Ostpreußen-TV; 
15.08.2009:  Opfer aus Marienburg bei Stettin beigesetzt; 
15.08.2009:  Marienburg kein Wallfahrtsort für Neonazis; 
14.08.2009:  Letzte Ruhe in Neumark nach mehr als 60 Jahren; 
12.08.2009:  Opfer von Marienburg werden beigesetzt; 
09.08.2009:  SPD nicht an deutschen Opfern interessiert; 
20.07.2009:  Gazeta Wyborcza: Wer hat in Marienburg getötet?; 
29.06.2009:  Zivile Massengräber - Volksbund zeigt Vernunft; 
27.06.2009:  Frauen und Kinder auf Soldatenfriedhof; 
24.06.2009:  Die Toten von Marienburg weiterhin ohne Ruhestätte  (mit Video); 
08.06.2009:  Marienburger Massengrab: Tausend tote Frauen, hunderte tote Kinder; 
29.05.2009:  Über 1.000 Frauen im Marienburger Massengrab; 
06.05.2009:  Ausgräber finden im Marienburger Massengrab 2.500 Skelette; 
25.04.2009:  Zeuge stirbt vor polnischem IPN-Staatsanwalt; 
12.04.2009:  Was unterscheidet Marienburg von Katyn?; 
03.04.2009:  Schockierend: Zahl der Opfer in Marienburg schon 2.400; 
18.03.2009:  Marienburg: Auch Kriegsgräberfürsorge bildet jetzt Meinungen; 
18.03.2009:  Schindluder mit den Toten von Marienburg; 
28.02.2009:  Marienburg: Kein Hotel auf dem Massengrab; 
11.02.2009:  Staatsanwaltschaft präsentiert Zeugenliste; 
09.02.2009:  Regierung bemüht sich um Aufklärung; 
07.02.2009:  Massengrab Marienburg: Heuchler, Lügner und Grabschänder; 
31.01.2009:  »Das ist der rechtliche Standard, den wir angemahnt haben«; 
31.01.2009:  Bisher nur Mosaiksteinchen; 
25.01.2009:  Polnische Medien: Wurde Massengrab in Marienburg vertuscht?; 
23.01.2009:  Massengrab Marienburg - Kein Verbrechen der Russen?; 
17.01.2009:  Massengräber stellen die deutsche Versöhnungspolitik auf die Probe; 
17.01.2009:  Aufklärung ist möglich; 
17.01.2009:  Viele zivile Opfer in diesem Raum – Zwei neue Zeugenaussagen; 
14.01.2009:  Massengrab Polen: Behörden im Widerspruch; 
10.01.2009:  Auswärtiges Amt hält sich für nicht zuständig; 
10.01.2009:  Das Geheimnis um das Massaker von Marienburg; 
07.01.2009:  Berlin schweigt zu gigantischem Massengrab in Polen  (mit Video); 
07.01.2009:  Massengrab: Polen entdecken immer mehr deutsche Opfer; 
30.12.2008:  Marienburg ein polnisches Katyn? Schon 1.500 Schädel gefunden; 
29.12.2008:  Kriegs-Verbrechen oder Kriegs-Folge?; 
10.12.2008:  Massengrab nahe der Marienburg entdeckt; 
06.12.2008:  Großes Massengrab mit Zivilisten in Polen entdeckt; 
  
Berichte zum Massengrab Steinbach (Podla Góra) 
Bildergalerie zum Massengrab in Podla Gora 
(Steinbach); 
14.08.2009:  
Polen - Wieder Frauen und Kinder in Massengrab; 
02.02.2009:  Steinbach: 
Grausame Parallelen zu Marienburger Massengrab; 
weitere Informationen zu Massengräbern 
in Polen: 
20.01.2011: 
Massengräber mit 48.000 Toten bei Waldenburg (Schlesien) entdeckt; 
19.01.2011: Neues Massengrab in 
Pommern entdeckt; 
11.11.2010: 
Kriegsverbrechen - Weiteres Massengrab in Slowenien entdeckt; 
18.08.2010: 
Vertreibung - Deutsches Massengrab in Mähren ausgehoben; 
28.06.2009:  Leichenfunde in Polizei-Akademie immer mysteriöser; 
25.06.2009:  Polen: Grauenhafte 
Entdeckung in Polizeischule; 
11.05.2009:  Wieder gigantisches 
Massengrab in Polen entdeckt; 
30.01.2009:  Polen: Nun auch Massengrab 
im Zentrum von Lodz; 
29.12.2008:  Massengrab ermordeter 
Deutscher unter Swinemünder Sonderschule; 
 
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