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Brandanschlag auf das Auto vom Nach einem Brandanschlag auf das Auto des AfD-Bundestagsabgeordneten Wilhelm von Gottberg in Külitz ermittelt der Staatsschutz gegen Unbekannt. Ein Familienmitglied hatte das Feuer am Montagmorgen gegen 2.45 Uhr bemerkt, als zwei der mit Brandbeschleunigern angezündete Reifen explodierten, wie eine Polizeisprecherin am Mittwoch sagte. Daraufhin wurde die Feuerwehr alarmiert, bevor die Flammen auf ein daneben stehendes Auto übergreifen konnten. Der Schaden an dem auf dem Grundstück des Politikers geparkten Wagen blieb demnach begrenzt auf einige hundert Euro. Auf der Onlineplattform „Indymedia“ bekannte sich eine Gruppierung zu dem Anschlag. Von Gottberg wird dort unter anderem als „Holocaustleugner“ bezeichnet. Die Aktion, heißt es in dem Schreiben, sei ein Symbol und solle demonstrieren: „Nazi sein und im Wendland leben – das heißt: lodernde Probleme kriegen.“ Wer hinter dem Schreiben steckt, blieb zunächst unklar. „Das ist eine Verleumdung übelster Art“, kommentierte der 78 Jahre alte AfD-Politiker das Bekennerschreiben und betonte, dass er in der Vergangenheit mehrfach über den Holocaust geschrieben habe. Den Schaden an seinem Wagen bezifferte von Gottberg – anders als die Polizei – angesichts der zerstörten Reifen und Bremsschläuche auf einen vierstelligen Betrag. Zuerst hatte die „Elbe-Jeetzel-Zeitung“ (EJZ) über den Fall berichtet. Alterspräsident von Gottberg? Von Gottberg war früher CDU-Mitglied und Vorsitzender der „Landsmannschaft Ostpreußen“ sowie Vizepräsident des „Bundes der Vertriebenen“. Er fiel schon vor Jahren mit Äußerungen im „Ostpreußenblatt“ auf. Dort schrieb er „Sachverhalte“ wie „Auschwitzlüge“ und „Weltjudentum“ könnten „im Zweifelsfall rechtsextremistische Vorurteile sein“. Ein anderes Mal zitierte von Gottberg einen italienischen Neofaschisten folgendermaßen: „Die Propaganda-Dampfwalze wird mit den Jahren nicht etwa schwächer, sondern stärker, und in immer mehr Staaten wird die jüdische ,Wahrheit‘ über den Holocaust unter gesetzlichen Schutz gestellt.“ Der Holocaust sei „ein Dogma, das jeder freien Geschichtsforschung entzogen bleibt“. Als sich im vergangenen Herbst der 19. Deutsche
Bundestag konstituierte, war von Gottberg
auch als Alterspräsident im Gespräch. Doch der Bundestag änderte schließlich
seine Geschäftsordnung und so wurde nicht der älteste, sondern der dienstälteste
Abgeordnete Alterspräsident. |