Die
in den vergangenen Monaten in der nordpolnischen Stadt Malbork (Marienburg / Westpr.)
mehr als 2.000 exhumierten Gebeine von deutschen Zivilisten, die vermutlich kurz
nach dem Ende des zweiten Weltkrieges Opfer eines Genozides geworden waren, sollen
nach Angaben des Institutes des nationalen Gedenkens (IPN), nun auf einem deutschen
Soldatenfriedhof bei Stettin beerdigt werden. Hierzu soll auf dem Friedhof Stare
Czarnowo am 14. August eine offizielle Begräbnis Zeremonie stattfinden. Die Entscheidung
für diese letzte Ruhestätte von überwiegend Frauen und Kindern, sei laut der polnischen
Nachrichtenagentur PAP durch deutsche Behörden getroffen worden.
Nach dem Ergebnis einer Umfrage unter den Bürgern von Malbork hat sich eine Mehrheit
für den Verbleib der unschuldigen Opfer in heimatlicher Erde ausgesprochen. Hiergegen
wandten sich allerdings nicht nur der Bürgermeister der Stadt, sondern auch der
Vertreter der deutschen Minderheit vor Ort und der Volksbund deutsche Kriegsgräberfürsorge,
welcher vorab schon durch eine
dubiose Spendenaktion und frei erfundenen Behauptungen
im Zusammenhang mit dem Entstehen dieses größten jemals in Polen gefundenen Massengrabes,
sehr wenig Moral und Anstand zeigte.
Laut IPN seien Überreste dieser Menschen im Oktober des letzten Jahres zufällig
bei Ausgrabungsarbeiten für den Bau eines Luxushoteles im Zentrum von Malbork entdeckt
worden. "Experten" sollen dann in der Folge bei Untersuchungen herausgefunden haben,
dass die Opfer durch Kälte, Hunger, Krankheiten oder während der Kampfhandlungen
zwischen der deutschen Wehrmacht und der vorrückenden Roten Armee 1945 ums Leben
gekommen seien, einen Beweis hierzu, ausser einer historischen Grundlage, konnte
man allerdings für diese Behauptung weder für Krankheiten, noch für den Tod bei
Kampfhandlungen 1945 in Marienburg erbringen. Die Stadt war vor dem Eintreffen der
Sowjets von den Deutschen evakuiert worden, dass man hierbei ausgerechnet die Frauen
und Kinder nicht mitgenommen haben soll, widerspricht nicht nur jeglicher Gepflogenheit
damaliger Zeiten, sondern auch den hierzu bekannten historischen Aufzeichnungen.
Der deutsche Heimatkreis
Marienburg hatte sich, ebenso wie einige junge Bürger des heutigen Malborks, um
eine Aufklärung der Vorgänge um dieses gigantische- und mysteriöse Massengrab und
eine würdige Bestattung der Opfer in dieser Stadt bemüht. Hierbei und auch durch
eine umfassende Recherche von "Polskaweb" stiess man auf unzählige Indizien und
Beweise, welche die Vermutung rechtfertigen, dass die ehemaligen Marienburger und
viele deutsche Flüchtlinge aus anderen Gegenden von Ost- und Westpreußen teils an
Ort und Stelle ermordet wurden. Die Örtlichkeit des Massengrabes, neben und unter
dem Gebäude des ehemaligen "polnischen Hauses" von Marienburg, war von historischer
Bedeutung, hier hatte in der Zwischenkriegszeit eine gewaltige Mehrheit der Bewohner
der Stadt für einen Verbleib im deutschen Reich gestimmt. Den wenigen Polen, die
damals für eine Integrierung Marienburgs in den polnischen Staat stimmten, soll
nun an dieser Stelle eine Gedenktafel mit deren Namen geweiht werden.
Die Staatsanwaltschaft von Malbork wurde im vergangenen Oktober von besorgten Bürgern
der Stadt informiert, nachdem man beobachtet hatte, dass der Bürgermeister und einige
seiner Mitarbeiter einige Dutzend Skelette eigenhändig in wenigen Stunden exhumierten,
welche spielende Kinder vorab entdeckt hatten.
Das Stadtoberhaupt ließ diese Gebeine von knapp
70 Menschen auf einem deutschen Friedhof, ohne kirchliche Ehren, vergraben.
Später wurde allerdings dieses Grab nochmals geöffnet, da eine gewaltige Medienschar
nach einem Foto des Begräbnisses rief und Bürgermeister Rychlowski und seine Mannen
falteten ihre Hände über dem offenen Loch. Der zuständige Staatsanwalt stellte ein
Verfahren zu dem Fund dieser Gebeine schon nach wenigen Tagen mit dem Hinweis ein,
dass er keine Anzeichen auf ein Verbrechen feststellen konnte. Eine große Prozentzahl
der gefundenen Schädel hatten allerdings Schußlöcher aufzuweisen, die der Beamte
nicht wahrnehmen wollte.
Inzwischen wurden mindestens sieben weitere mysteriöse, große Massengräber in Polen
gefunden, welche vermutlich ebenso zivile deutsche Opfer enthalten. Wie schon
in Marienburg fand man weder Kleidung noch andere Gegenstände welche die Identifizierung
dieser Toten erleichtert hätten. Regelmäßig schaltet sich nun das IPN in die Ermittlungen
ein und verhängt Nachrichtensperren. Die Gebeine werden mit schwerem Gerät geborgen,
damit mögliche Spuren von Verbrechen nicht die deutsch-polnische Geschichtsschreibung
belasten können. Volksbund und Medien aus dem Hause Axel Springer bezeichnen diejenigen,
welche sich um eine Aufklärung der tatsächlichen Ereignisse und der Wahrheit um
diese grauenhaften Stätten bemühen, regelmäßig als Neonazis und machen sich hiermit
im Sinne der Loyalität gegenüber Deutschen und vermutlich ermordeten Frauen und
Kindern sehr verdächtig.
Mit Erlaubnis des Heimatkreises Marienburg, möchten wir an dieser Stelle auch Aussagen
veröffentlichen, welche diesem Verein seit Oktober zugingen:
Im November 1945 hielt ich mich als Fünfzehnjähriger
in der unmittelbaren Nähe des Marienburger Bahnhofs auf. Mit großem Geschrei stürzten
plötzlich unter massiver Gewaltanwendung (Knüppeleinsatz) durch die polnische
Miliz etwa 200 bis 300 Personen, Frauen und Kinder, durch das Haupttor des Bahnhofs
auf die Straße. Sie wurden wie Vieh in Richtung Innenstadt getrieben. Ein auf
die Straße gefallener Junge wurde dabei niedergetrampelt und unversorgt liegen
gelassen. Das damalige brutale Geschehen durch die polnische Miliz ist mir unvergessen
geblieben und durch die jetzige Berichterstattung in der Presse über die Funde
in Marienburg ganz unverhofft in meine Gegenwart zurückgekehrt. Mit dieser Mitteilung,
die ich auch beeiden würde, möchte ich der Aufklärung dienen.
(Name, Anschrift und Telefonnummer des Anrufers sind
dem Heimatkreisvertreter bekannt) Frau Rosemarie Busche, Bad Neuenahr-Ahrweiler, teilte am 8. und 9. Juni
2009 telefonisch mit, was sie 1945 erlebt hat:
Wir wohnten in Hirschberg
bei Wartenburg in Ostpreußen. Wir, das waren meine Mutter, meine ältere Schwester
(damals 22 Jahre), mein jüngerer Bruder (damals 6 Jahre) und ich (damals 8 Jahre).
Bei uns waren Soldaten einquartiert. Als die Russen immer näher kamen, wußte meine
Mutter nicht, was sie nun tun sollte. Wir flüchteten auf einem Wagen, es war wohl
ein Munitionswagen, und erreichten das Frische Haff. Unterwegs sah ich tote Kinder
am Straßenrand liegen, meine Mutter – sie war Hebamme – sagte mir, ich solle nicht
hinsehen. Auf dem Weg über das zugefrorene Haff wurden wir von russischen Flugzeugen
angegriffen, ich sah die Einschläge. Wir erreichten die Frische Nehrung und fuhren
in einem Viehwaggon nach Danzig. Dort erlebten wir die Kämpfe und das Eindringen
der Russen in die Stadt. Wir suchten in zerstörten Häusern nach Essen, nach Unterkunft
und nach Schutz vor den Russen.
Anfang April mußten wir und andere Leute bei der russischen Kommandantur erscheinen.
Wir erhielten einen Passierschein, sollten nach Hause zurückgehen und arbeiten
„wie bei Hitler“. Zu Fuß erreichten wir Dirschau. Dort saßen auf eine Wiese an
der Weichsel ungefähr 300 bis 500 Menschen, nur Frauen und Kinder; ich kann mich
nicht erinnern, einen Mann gesehen zu haben. Die Russen brachten uns in einem
Boot über die Weichsel. Wir gingen nach Marienburg und kamen an einem Nachmittag
an, es muß Mitte April gewesen sein. Polnische Soldaten – nach meiner Erinnerung
waren es zwei – forderten uns barsch auf mitzukommen. Es waren polnische Soldaten,
keine russischen. Sie brachten uns in ein großes Gebäude in der Nähe der Burg.
Wir mußten in einen Raum gehen, in dem in einer Ecke etwa zehn Personen saßen,
es waren drei oder vier Frauen und kleine Kinder. Wir mußten uns in eine andere
Ecke setzen. Dann gingen die Soldaten eine Etage höher, ich nehme an, daß dort
weitere Menschen waren. Ich hatte schreckliche Angst. Meine Mutter gab uns ein
Zeichen, ruhig zu sein und den Raum zu verlassen. Wir standen auf, gingen leise
raus und eilten durch mehrere Straßen, bis wir dachten, weit genug weg zu sein.
Nach dem russischen Passierschein hatten die Polen nicht gefragt. Wir gingen nach
Jäskendorf bei Mohrungen. Dort mußten meine Mutter und meine Schwester auf dem
Gut des Grafen Finckenstein arbeiten. Erst 1958 kamen wir raus. Als ich von den
Marienburger Toten las, war mein erster Gedanke. „Mein Gott, das war doch dort,
wo wir waren“. Meine Schwester hatte den gleichen Gedanken. Und ich war empört,
als ich las, die Russen
hätten die vielen Menschen in Marienburg umgebracht. Es waren nicht die Russen.
Ich weiß, warum ich in Marienburg so schreckliche Angst hatte.
Eine kontroverse Aussage
Marienburgerin, die 1945 zehn Jahre alt war, teilte ihre Erinnerungen
mit. Name und Anschrift der Marienburgerin sind bekannt. Hier ist ein Auszug aus
den Erinnerungen:
Wir waren nicht geflüchtet … (Die) Russen (sind)
über die Schrebergärten an der Gasanstalt einmarschiert. Die Straßenkämpfe dauerten
14 Tage. Am Tag waren russische Soldaten, nachts deutsche Soldaten … es war die
Hölle … Als nach 14 Tagen die Stadt eingenommen (war) …, wurden wir nach Altmark,
16 km von Marienburg, gebracht. Die Kämpfe um das Schloß dauerten sechs Wochen.
Als das Schloß eingenommen (war), brachte man uns nach acht Wochen nach Marienburg
zurück. Auf den Straßen lagen überall Tote. Die … Überlebenden wurden zusammengetrieben,
darunter auch meine Mutter und Großeltern, um alle Toten zu beseitigen. Es dauerte
lange, und Eile war geboten, denn es brach … Bauchtyphus aus. Die meisten Toten
lagen im Mühlengraben und auf der Straße. Dort war, bevor die Russen reinkamen,
ein Kloster mit vielen deutschen, verwundeten Soldaten und anderen deutschen Menschen.
Was aus ihnen geworden ist, weiß keiner, denn das Kloster war abgebrannt. Die
Toten wurden auf Handwagen und Pferdewagen geladen, auf einen Sportplatz gebracht,
auf einen Haufen abgeladen und mit Chlor beschüttet. Eine Grube wurde nicht gegraben.
Ich weiß nicht, was mit den Toten später geschah. Den Namen der Straße weiß ich
nicht mehr, nur dass hinter der … Kaserne, ein paar Häuser weiter, ein … Friedhof
war. Die Straße heißt auf polnisch "Jagielonska". Ich weiß das genau, denn ich
bin erst 1973 (in die Bundesrepublik) umgesiedelt … Ich hoffe sehr, dass ich etwas
zur Aufklärung (des) "rätselhaften Fundes" beitragen konnte. "Die Fundstätte"
Der Heimatkreis Stuhm war von Ende Mai bis Anfang Juni
2009 in Marienburg und Stuhm. Teilnehmer der Reise waren entsetzt, als sie zur
eingeebneten Fundstätte der Marienburger Toten kamen und dort Knochenteile fanden.
Sie bedeckten die Knochenteile mit Erde.
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Fordern Sie per E-Mail Abgeordnete unseres Bundestages dazu auf,
sich für eine Klärung dieser Schicksale einzusetzen.
Über www.abgeordnetenwatch.de
ist jeder Abgeordnete mit Anfragen erreichbar.
Wenn diese Anfragen nicht nur über die Landsmannschaften, sondern auch von vielen
persönlich betroffenen Bürgern kämen, gewönnen sie an Gewicht.
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