STUTTGART.
Unbekannte haben in der vergangenen Woche in der Innenstadt von Stuttgart mit
einer Aktion im Stile des „Guerilla-Marketing“ an die Vertreibung der Deutschen
nach dem Zweiten Weltkrieg erinnert.
Vor der Staatsoper und vor dem Neuen Schloß der Landeshauptstadt, direkt
gegenüber der Haupteinkaufsmeile, befestigten Unbekannte Wegweiser, die den
Passanten die Vertreibungsgebiete in Erinnerung rufen sollten. Die mit
Leuchtfarbe auf sich aufmerksam machenden Schilder waren mit Hinweisen wie
„Sudetenland 2,8 Mio. Vertriebene“ oder „Ostpreußen 2,2 Mio. Vertriebene“
beschriftet.
„Stolpersteine" als
Vorbild
Das
Stuttgarter Amt für öffentliche Ordnung konnte auf Anfrage keine Angaben über
die Urheber der Aktion machen. Ebenso zeigten sich die Landesverbände des Bundes
der Vertriebenen und der Landsmannschaften gegenüber der JUNGEN FREIHEIT von der
Aktion überrascht.
In Vertriebenenkreisen wird die Aktion aber offenbar mit Wohlwollen registriert:
„Die Idee, die Leute im Stil der bekannten ’Stolpersteine’ in ihrem Alltag auf
die Vertreibung aufmerksam zu machen, ist gut. Ich hoffe, das macht Schule!“,
sagte ein Mitarbeiter der Stuttgarter Büros der Landsmannschaften gegenüber der
JF. Es seien aber noch viel zu wenig Schilder aufgehängt worden.
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