Düsseldorf. Die Landesstelle Unna-Massen war nach
dem Zweiten Weltkrieg der erste Anlaufpunkt für Flüchtlinge und Vertriebene. Vor
drei Jahren beschloss der Düsseldorfer Landtag, auf dem Gelände des Lagers einen
Erinnerungsort zu errichten. Doch die rot-grüne Landesregierung fühlt sich daran
jetzt nicht mehr gebunden. Die Umsetzung wäre "mit nicht unerheblichen Kosten verbunden",
erklärte NRW-Kulturministerin Ute Schäfer (SPD) in der Antwort auf eine Kleine Anfrage
der CDU. Deshalb habe man entschieden, die "Maßnahme nicht weiter zu verfolgen".
Im Frühjahr 2010 – damals regierte noch die schwarz-gelbe
Vorgängerregierung – gab es den Versuch, einen breiten Konsens für die Schaffung
der Erinnerungsstätte zu schaffen. Im Gespräch war eine Dauerausstellung mit Informations-
und Schautafeln. Ina Scharrenbach, CDU-Vize-Landeschefin, kritisierte die Sparpläne.
Das Lager sei "ein Symbol für die Erfolgsgeschichte der Integration" der Vertriebenen.
Es sei ein Skandal, dass die Landesregierung diese historische Leistung mit Füßen
trete.
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