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Geschichtspolitik BERLIN. Die Linksfraktion im Bundestag hat das Verteidigungsministerium in einem Antrag aufgefordert, sich von zahlreichen militärischen Traditionen der Bundeswehr unverzüglich zu trennen. So seien Zapfenstreiche und Gelöbnisse bereits von der Wehrmacht praktiziert worden und ein Zeichen für die fehlende Distanzierung vom Nationalsozialismus. Die Abgeordneten kritisieren zudem, daß die Bundeswehr an Gedenkveranstaltungen teilnehme, zu denen auch Wehrmachtsveteranen kommen würden, deren Einheiten „schuldhaft an Kriegsverbrechen“ in Griechenland beteiligt gewesen seien. Ein besonderer Dorn im Auge ist den Parlamentariern die Benennung von Kasernen nach ehemaligen Angehörigen der Reichs- und Wehrmacht. So seien noch mehr als zwei Dutzend Standorte nach Wehrmachtssoldaten benannt, die den „verbrecherischen Angriffs- und Vernichtungskrieg“ mitgetragen hätten. Als Beispiel nannte die Linkspartei unter anderem den Generaloberst Freiherr von Fritsch und auch Generalfeldmarschall Erwin Rommel. Auch Namen von Soldaten im Widerstand nicht akzeptabel Dabei ist es nach Meinung der Linksfraktion egal, ob die Soldaten dem Widerstand gegen Hitler angehört hätten oder nicht, da alle an den militärischen Erfolgen der Wehrmacht beteiligt gewesen seien, deren „Angriffskrieg“ 40 Millionen Menschen das Leben gekostet hätte. Künftig dürften Bundeswehreinrichtungen nach dem Willen der Linken nur noch nach Personen benannt werden, die „ethisch, rechtsstaatlich, freiheitlich oder demokratisch“ erinnerungswürdig seien. Mit dem derzeitigen Umgang mit „belasteten“ Kasernennamen zeige das Verteidigungsministerium nur, daß sie mit der „unrühmlichen Geschichte der Wehrmacht“ nicht gebrochen habe, beklagte die Linkspartei. Welche Namen in Zukunft noch
verwendet werden dürften, solle von einer „unabhängigen Historikerkommission“
entschieden werden.
Auch die Grünen hatten in der Vergangenheit immer wieder eine Umbenennung von
Kasernen gefordert, die nach ehemaligen Wehrmachtsangehörigen benannt sind.
(ho)
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