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Hakenkreuzattacke auf deutsche Minderheit in Polen Oppeln/Polen - Zwei Unbekannte haben am Wochenende am Gebäude der deutschen Minderheit im südpolnischen Oppeln eine Hinweistafel zerstört und das Auto eines Vereinsmitarbeiters mit einem Hakenkreuz beschmiert. Nach polnischen Medienberichten vom Montag beobachtete eine Zeugin zwei vermummte Männer bei der Tat, die auch einen Schlagring mit sich führten. Die Polizei ermittelt. "Wir sind sehr traurig, dass so etwas passieren konnte. Unser Ziel ist es, den Gedanken der Toleranz in der Gesellschaft zu verbreiten", sagte eine Sprecherin der Minderheit. Nach ihren Angaben war es nicht das erste Mal, dass die Deutschen in Schlesien zum Ziel von Hassattacken wurden. Auch in anderen Fällen seien bereits Hinweistafeln der Minderheit zerstört und Hauswände beschmiert worden. In Polen leben nach unterschiedlichen Angaben zwischen 150.000 und 300.000 Mitglieder der deutschen Volksgruppe, die großenteils nach dem Zweiten Weltkrieg trotz Fluchtwelle und Vertreibungen im Land blieben. Seit 1991 genießen sie in Polen volle Minderheitenrechte nach internationalen Standards. Unter anderem ist die Minderheit bei Wahlen von der Fünf-Prozent-Hürde befreit und mit einem Abgeordneten im Sejm vertreten, dem polnischen Parlament.
Brähmig: Erneuter Angriff auf deutsche Minderheit in Polen - Aufklärung dringend gebotenBerlin (ots) - Auf die deutsche Minderheit in Oppeln wurde laut polnischen Medienberichten am vergangenen Freitag ein Angriff verübt. Dazu erklärt der Vorsitzende der Gruppe der Vertriebenen, Aussiedler und deutschen Minderheiten der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Klaus Brähmig: "Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion verurteilt den jüngsten Angriff auf die deutsche Minderheit in Oppeln und spricht sich für eine dringende Aufklärung aus. So haben am hellichten Tag zwei maskierte Männer ein Schild an der Geschäftsstelle der deutschen Minderheit beschädigt und das Auto eines Mitgliedes mit einem Hakenkreuz beschmiert. Außerdem wurde am Tatort ein Schlagring gefunden wie Bernard Gaida, Präsident des Dachverbandes der deutschen Minderheit in Polen, der Fraktion berichtete. In der Vergangenheit wurden in Schlesien immer wieder zweisprachige Ortsschilder beschmiert oder zerstört. Daher begrüßt die Unionsfraktion, dass Ryszard Galla, wieder gewählter Sejm-Abgeordneter der deutschen Minderheit, den Vorfall im polnischen Parlament zur Sprache bringen wird. Zuletzt hatte sich die deutsche Minderheit in einem Offenen Brief an Außenminister Radoslaw Sikorski und Justizminister Krzysztof Kwiatkowski mit der Bitte gewandt, dass die polnische Regierung auf Übergriffe gegenüber der deutschen Minderheit ebenso entschlossen reagiert wie im Fall der litauischen Minderheit in der polnischen Stadt Punsk. Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion bekräftigt die seinerzeitigen Äußerungen von Sikorski und Kwiatkowski, dass solche Taten keine einfachen Vergehen, sondern eine Verletzung der Standards eines demokratischen Staates und zweisprachige Schilder ein Grundrecht der Minderheiten seien."
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