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"Unsere Deutschen"
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Die Tschechen und der neue Blick auf die deutsch-tschechische Geschichte
Von Christina Janssen
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Für
viele Tschechen ist der Blick in den Abgrund schwer zu ertragen. Früher schien alles
ganz klar - die Deutschen waren die Täter, die Tschechen die Opfer. In dieses Schwarz-Weiß-Schema
mischen sich nun erste Grautöne, wie das Beispiel der Bewohner des westböhmischen
Dekov zeigt.
Der Workshop findet in der einzigen Dorfkneipe statt,
gleich neben der halb verfallenen Kirche. Gut 40 Einwohner von Dekov, dem früheren
Dekau in Westböhmen, versammeln sich in dem nüchtern eingerichteten, kaum beheizten
Festsaal. Die wackligen Resopaltische sind in Hufeisenform aufgestellt. Es gibt
Tee, Kaffee und Kekse. Vorne steht Ondrej Matejka, der Gründer des Vereins Antikomplex,
und erklärt erst einmal Sinn und Zweck des Treffens.
Ziel sei es, so der junge Historiker, im frisch rekonstruierten Pfarrhaus eine Ausstellung
zur Dorfgeschichte aufzubauen. Ein Museum für die Bürger, betont Matejka. Sie sollen
es selbst gestalten und deshalb gemeinsam überlegen, was aus ihrer Sicht unbedingt
dazugehört.
Ein erstaunlicher Vorgang: Der Vizebürgermeister der 200-Seelen-Gemeinde hat die
jungen Leute von Antikomplex sozusagen zu Hilfe gerufen. Kaum jemand wisse etwas
über die Geschichte des einst von Deutschen bewohnten Dorfes bei Karlsbad. Das soll
sich nun ändern, so Historiker Matejka.
"Wir haben hier ein kulturelles Erbe, das geteilt ist, was zum Teil hier geblieben
ist, in Tschechien, und zum Teil mit den Vertriebenen nach Deutschland gegangen
ist. Und es bietet sich an, dass man das wieder irgendwie verbindet, nur so können
die Überreste davon noch am Leben gehalten werden."
In monatelangen Recherchen haben Matejka und zwei freiwillige Mitarbeiterinnen die
Dorf-Geschichte aufgearbeitet: Alte Fotos und Zeichnungen haben sie zu dem Treffen
in Dekov mitgebracht, Dokumente aus Archiven, Berichte von Zeitzeugen. Schnell entwickelt
sich im Saal eine lebhafte Diskussion, bei der kein Thema ausgespart wird.
Wer hat früher in welchem Haus gewohnt? Wie haben die Menschen hier zusammengelebt;
Sport, Kultur, Musik, Theatergruppe - was gab es da alles? Und auch die Vertreibung
der Deutschen sei ein wichtiges Thema, meinen einige. Auch das gehöre hinein ins
Museum.
Ondrej Matejka ist zufrieden. Vor mehr als zehn Jahren hat er den Verein Anti-Komplex
mit Freunden gegründet. Die jungen Studenten hatten sich vorgenommen, Komplexe,
Vorurteile, Missverständnisse im deutsch-tschechischen Verhältnis aus dem Weg zu
räumen. Der Workshop in Dekov ist einer von vielen Schritten auf diesem mühsamen
Weg:
"Wir bewegen uns jetzt heute auf dem Feld der Regionalgeschichte. Aber ich war schon
überrascht, dass jetzt auch die Vertreibung ein Thema war, das die eigentlich wissen
wollten, wie die Zwangsaussiedlung ausgesehen hat, was für Folgen das hatte. Das
haben die selber einfach benannt als ein Thema. Das hat mich schon überrascht."
Man könnte meinen, die Dekauer hätten andere Probleme, als sich mit Nachkriegsgeschichte
zu befassen. Die Arbeitslosenquote liegt bei 15 Prozent. Der einst wohlhabende Ort
ist völlig heruntergekommen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die deutschsprachigen
Einwohner vertrieben. Später wurde das Dorf neu besiedelt. Ein Bruch, der bis heute
zu sehen und zu spüren ist.
"Die Leute müssen erst überhaupt einen Bezug zum Ort finden, sonst wird sich nichts
bewegen. Also, wenn sie sich da nicht zu Hause fühlen, tun sie auch gar nichts.
Also, ich bin zwar vom Beruf her Historiker, aber die Geschichte hat für mich nur
dann den Sinn, wenn sie heute uns einen Dienst leistet. Und hier macht sie den konkreten
Dienst, dass sie die Leute irgendwie zusammenbringt und dass sie auch hilft, die
Leute zu animieren und zu aktivieren."
An erster Stelle stehe der Blick auf sich selbst und die eigenen Probleme, sagt
Matejka. Damit gehe aber zwangsläufig die Auseinandersetzung mit den schwierigen
Kapiteln der deutsch-tschechischen Geschichte einher. Viele Bürger in Dekov spüren,
dass ihnen etwas abhandengekommen ist. Was genau, das wollen sie nun erfahren.
"Dieser Ort ist durch die Vertreibung der Deutschen quasi verstümmelt worden. Die
Menschen, die heute hier leben, sind hier einfach nicht verwurzelt. Davon zeugt
nicht nur, wie die Häuser und der Ort insgesamt aussehen, sondern auch wie die Leute
miteinander umgehen. Deshalb müssen wir zusammenkommen und darüber reden, wie man
das Dorf voranbringen kann."
"Meine Frau und ich leben erst seit zehn Jahren hier. Wir sind wegen der Wohnung
hierhergezogen - und weil die Gegend schön ruhig ist. Aber je älter wir werden,
desto klarer wird uns, dass es eben nicht nur ums Wohnen geht, sondern auch um die
Wahrnehmung seiner selbst und dieses Ortes. Die Schicksale der Menschen hier waren
wirklich tragisch, zu Kriegszeiten und danach muss es hier wirklich schrecklich
gewesen sein."
Als "Sudetenland" wurden nach 1918 die vorwiegend deutsch besiedelten Landstriche
Böhmens und Mährens bezeichnet. Mit dem Münchener Abkommen holte Hitler diese Gebiete
1938 "heim ins Reich", so die Nazi-Propaganda. Nach dem Einmarsch der Deutschen
wurden die Tschechen brutal unterdrückt, Juden wurden verfolgt und deportiert. Die
"Sudetendeutsche Partei", die spätestens von 1937 an den Nazis in Berlin hörig war,
verzeichnete begeisterten Zulauf unter der deutschsprachigen Bevölkerung. Noch heute
ist es vor allem das, was die Tschechen mit dem vergifteten Begriff "Sudetendeutsche"
verbinden. Die Wut auf die Besatzer entlud sich nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges:
Etwa drei Millionen Deutsche wurden vertrieben, an vielen Orten kam es zu Massakern
an deutschen Zivilisten. Nun wird in Tschechien auch dieser Teil der Geschichte
intensiv diskutiert. Die Zeit sei reif, sagt Miroslav Kunstat, Mitglied der deutsch-tschechischen
Historiker-Kommission:
"Wir sind 20 Jahre nach der Wende. Die unmittelbare Aufbauzeit ist vorbei - jetzt,
nach einer Phase der gewissen Stabilisierung des tschechischen Staates, der tschechischen
Gesellschaft. Angesichts der vielen Krisensymptome, die hier da sind, ist die Frage
nach der Identität dieses Staatswesens und dieser Nation an der Schwelle des 21.
Jahrhunderts so dringend. Und da muss man über die Deutschen und auch über ihre
Vertreibung sprechen, natürlich."
Und so ist das, was in dem kleinen Dorf Dekov geschieht, längst kein Einzelfall
mehr. Eine Art Aufbruchstimmung hat das Land erfasst - die Tschechen werfen einen
neuen, einen kritischen Blick auf ihre Geschichte. In Postelberg, wo nach dem Krieg
mehr als 700 Deutsch-Böhmen getötet wurden, steht heute, nach jahrelangem Streit,
ein Denkmal für die Ermordeten. In Novy Bor, dem früheren Haida, erinnert ein kleiner
Gedenkstein an deutsche Opfer eines Nachkriegs-Massakers. Tschechische Kulturschaffende
setzen sich in Filmen, Büchern, Theaterstücken und Dokumentationen mit den Übergriffen
gegen die deutsche Minderheit auseinander. Das große Tabuthema der vergangenen Jahrzehnte
ist keines mehr. - Oder doch?
Der kleine Seminarraum in der Universität Brünn ist an diesem kalten Winterabend
voll besetzt. Viele junge Leute sind zur Autorenlesung von Katerina Tuckova gekommen.
Sie quetschen sich in die engen Bankreihen und warten - neugierig, gespannt.
Mit ihrem Buch "Die Vertreibung der Gerta Schnirch" hat die junge Schriftstellerin
Katerina Tuckova ins Zentrum der aktuellen Debatte getroffen. Der Roman schildert
jene Ereignisse im Mai und Juni 1945, die als "Brünner Todesmarsch" in die Geschichte
eingingen. Mehrere Zehntausend Deutsche werden aus der Stadt gejagt. Es sind vorwiegend
Frauen, Kinder und alte Menschen, die von Bewaffneten Richtung österreichische Grenze
getrieben werden. Einige Tausend sterben an Hunger, Durst oder Entkräftung.
"Ich bin gebürtige Brünnerin. Aber von der Vertreibung der Brünner Deutschen habe
ich rein zufällig erfahren, und das erst mit 26 Jahren. Mich hat schockiert, dass
ich so lange ahnungslos war. Erst an der Uni habe ich Historiker kennengelernt,
die ich genauer zu den damaligen Ereignissen befragen konnte, als wir zufällig auf
das Thema gestoßen sind. - Das ist eben so merkwürdig daran: Die normalen Menschen
wissen fast nichts über dieses Thema."
Während ihres Studiums in Brünn hat die junge Autorin akribisch recherchiert. In
ihrem Roman verschmelzen die historischen Fakten zu einer dramatischen Lebensgeschichte.
Um die Ereignisse noch authentischer schildern zu können, hat Katerina Tuckova den
Todesmarsch mit Freunden, Historikern und Zeitzeugen nachgestellt.
"Wir sind um zehn Uhr Abends am Mendelplatz aufgebrochen und die ganze Nacht durchgelaufen.
Ich hatte einen Kinderwagen dabei und viel Gepäck, sodass ich am eigenen Leib spüren
konnte, wie das damals gewesen sein muss. Bei unserer Aktion haben ungefähr 50 Leute
mitgemacht, und es war sehr berührend."
Vor dem Zweiten Weltkrieg lebten mehr als fünfzigtausend Deutsche in Brünn, heute
sind es nur noch ein paar Hundert. Das Schicksal der Brünner Deutschen wurde im
Kommunismus verschwiegen. Und noch immer ist das für viele Tschechen ein heikles
Thema:
"Ich musste in verschiedenen Internetforen üble Beschimpfungen über mich ergehen
lassen. Warum ich diese Sache wieder aufwirbeln musste, wurde ich gefragt. Einige
Leute haben behauptet, dass ich von der Sudetendeutschen Landsmannschaft bezahlt
werde. Die meisten Drohungen waren anonym. Einer nannte sich Penicillin und hat
wirklich schlimme Behauptungen über mich verbreitet."
Applaus nach einer einstündigen Debatte. Für viele Zuhörer war der Abend eine Bereicherung:
"Mich hat das Thema sehr beeindruckt, weil bei uns kaum darüber gesprochen wird.
Nicht einmal in den Schulbüchern wird das behandelt. Ich selbst wusste überhaupt
nichts darüber, deswegen bin ich gekommen. Ich finde es wichtig, darüber zu sprechen.
Wir müssen über dieses Kapitel unserer Geschichte Bescheid wissen."
"Ich bin gekommen, weil ich darüber im Grunde nichts wusste. Ich wollte mehr erfahren.
Wir sollten offen mit diesem Thema umgehen. Es ist wirklich gut, dass jemand darüber
schreibt."
Das tun sie, die tschechischen Autoren - an der Seite von Künstlern, Intellektuellen,
Wissenschaftlern und Aktivisten wie den jungen Leuten von Antikomplex. Doch es wird
noch lange dauern, bis das Thema wirklich eines unter vielen anderen ist. Wer sich
in die Debatte einschaltet, muss auch heute noch damit rechnen, wüst attackiert
zu werden. Die Autorin Katerina Tuckova wurde im Internet bedroht. Und Ondrej Matejka
vom Verein Antikomplex muss sich seit vielen Jahren dieselben Vorwürfe anhören -
aber, das sei die gute Nachricht, immer seltener:
"Also, frustrierend war wirklich diese Fernsehdebatte, wo einer, also, wirklich
schon ein bekannter tschechischer Journalist, ohne sich anzuschauen, was wir eigentlich
machen, dann meinte, wir wären jetzt nur diejenigen, die immer wieder sinnlos die
alten Wunden aufreiben und die tschechischen Opfer des Nationalsozialismus vergessen
und so weiter. Wir haben schon tausend Mal erklärt, was wir eigentlich wollen und
dass wir nicht von der Landsmannschaft bezahlt werden und so weiter. Dass das heute
noch kommt, ist ärgerlich, aber es ist eigentlich doch die Ausnahme, die die Regeln
bestätigt. Heute ist es nicht mehr die Regel, dass wir so angegriffen werden."
Dass die alten Wunden nicht verheilt sind, hat zuletzt die Debatte über einen neuen
Dokumentarfilm gezeigt:
Es fängt scheinbar harmlos an. Zunächst sehen die Zuschauer Regisseur David Vondracek
im Zug - eine Reise in die tschechische Provinz.
"Wir sind auf dem Weg nach Nordböhmen, von wo nach dem Krieg die alteingesessene
deutsche Bevölkerung vertrieben wurde."
Schon hier wird klar - es geht nicht um eine böhmische Reisereportage. "Töten auf
Tschechisch" heißt der Film, in dem David Vondracek die Vertreibung der Sudetendeutschen
und Übergriffe gegen deutsche Zivilisten aufarbeitet.
"Ich bin selbst im Grenzgebiet aufgewachsen, in der Nähe von Marienbad. Als ich
unter den Kommunisten zur Schule ging, war die Geschichte der Gegend überhaupt kein
Thema. Wir haben erfahren, dass 1935 der erste Autobus in Marienbad gefahren ist
und dass es 1950 die erste Straßenbahn dort gab. Aber dass Menschen von dort verschwunden
sind, davon haben wir nie etwas erfahren."
Vor gut einem Jahr wurde dem 47-jährigen das historische Film-Material zugespielt.
Ein Privatmann hatte kurz nach Kriegsende blutige Racheakte an Deutschen in Prag
aufgenommen und den Film über Jahrzehnte versteckt.
"Wie in einer Liveübertragung sieht man da die Hinrichtung von Zivilisten, die sich
nicht an Kämpfen beteiligt haben. Natürlich hat die SS vorher schlimme Massenmorde
verübt. Aber die brutale Suggestivität dieser Bilder erschüttert jeden Zuschauer,
der auch nur ein bisschen Gefühl hat, und macht bewusst, was das für eine Zeit war."
Diese Zeit will David Vondracek erforschen. Und so begibt er sich auf Spurensuche
in den einst vorwiegend deutschen Dörfern Böhmens und Mährens - er sucht nach Zeitzeugen
oder Gräbern, wo die Opfer der Übergriffe verscharrt wurden.
"Natürlich habe ich immer wieder gehört: Lass uns da Gras drüber wachsen. Das ist
doch alles schon so lange her. Aber ich habe das Glück, dass ich Mitstreiter habe,
die ähnlich über die Sache denken wie ich. Ich bin mir sicher: Um auf die andere
Seite des Abgrundes zu kommen, muss man nun mal in die Tiefe schauen."
Doch für viele Tschechen ist der Blick in den Abgrund schwer zu ertragen. Früher
schien alles ganz klar - die Deutschen waren die Täter, die Tschechen die Opfer.
In dieses Schwarz-Weiß-Schema mischen sich nun erste Grautöne. Vondraceks Film hat
dazu auf eine Art und Weise beigetragen, die ihm manche Tschechen übelnehmen. Vor
allem das konservativ-nationale Lager, dem auch Präsident Vaclav Klaus angehört,
reagiert auf jede neue Volte in der Debatte empfindlich. Einige werfen den eifrigen
Aufklärern im eigenen Lande vor, das Unrecht der Nationalsozialisten zu relativieren.
Trotzdem hat die hochgradig emotionale Debatte, die David Vondracek mit "Töten auf
Tschechisch" ausgelöst hat, den erfahrenen Filmemacher selbst überrascht.
"50 bis 70 Prozent der Mails, die ich bekommen, sind richtig wüst. Dass ich ein
Landesverräter bin usw. Die öffne ich erst gar nicht. Aber immerhin gibt es auch
20 bis 30 Prozent der Zuschauer, die nachdenken und einen humanen Blick auf die
Zeit werfen. Das ist meiner Meinung nach schon ein Fortschritt."
Für "Töten auf Tschechisch" ist David Vondracek in Frankfurt kürzlich mit dem Franz-Werfel-Menschenrechtspreis
ausgezeichnet worden. Und in Tschechien will er bald wieder den Finger in die Wunden
legen: Sein nächster Dokumentarfilm ist schon in Planung. Sag mir, wo die Toten
sind, soll er heißen.
Im westböhmischen Dekov geht nun ein anstrengender Tag zuende. Zum Abschluss ihres
Workshops mit dem Verein Antikomplex feiern die Dekauer in ihrer schmucklosen, bitterkalten
Kirche einen Gottesdienst. Danach wird das frisch restaurierte Denkmal auf dem Dorfplatz
neu eingeweiht - es ehrt die Gefallenen des Ersten Weltkrieges. Auf der Gedenktafel
sind fast nur deutsche Namen zu lesen. Der Kinderchor singt dazu die tschechische
Nationalhymne, und einige ältere Leute greifen zum Taschentuch.
"Die Ziele, die wir uns gesetzt haben, da haben wir in etwa die Hälfte erreicht.
Aber wichtiger war eigentlich, dass sich die Leute getroffen haben und dass da allgemein
eine gute Stimmung geherrscht hat, was eine gute Voraussetzung dafür ist, dass man
dann auch weiterhin daran arbeiten möchte."
In den alten Streit über die Vertreibung der Sudetendeutschen und deren juristische
Grundlage, die sogenannten Benesdekrete, mischen sich immer versöhnlichere Töne.
Das Fundament dafür haben Politiker beider Länder schon 1997 gelegt - mit der deutsch-tschechischen
Erklärung. Darin heißt es, dass die beiden Staaten ihre Beziehungen - Zitat - "nicht
mit aus der Vergangenheit herrührenden politischen und rechtlichen Fragen belasten
werden". Wenn nun Horst Seehofer als erster bayerischer Ministerpräsident und Schirmherr
der Sudetendeutschen nach Prag reist, ist die Ausgangslage besser denn je. Von "unseren
Deutschen" sprach der tschechoslowakische Staatsgründer Tomas G. Masaryk 1927. Tschechien
ist gerade dabei, sich diesem freundlichen Blick auf die Deutschen wieder anzunähern.
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