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ÖVP lobt Fischers Verurteilung von Benes-Dekreten ÖVP-Vertriebenensprecher Kapeller sieht in
der Verurteilung der Benes- Die tschechische Politik werde letztlich nicht umhinkommen, Unrecht einzugestehen und Entschädigung leisten zu müssen, erklärte der ÖVP-Vertriebenensprecher Nationalrats-Abgeordneter Norbert Kapeller am Freitag zu den heftigen Reaktionen aus Prag auf die Grußbotschaft von Bundespräsident Heinz Fischer an die Sudetendeutsche Landsmannschaft (SLÖ). Darin hatte Fischer die Benesch-Dekrete, die nach dem Zweiten Weltkrieg die Grundlage für Enteignung und Vertreibung der Sudetendeutschen aus der Tschechoslowakei bildeten, als "schweres Unrecht" bezeichnet. "Unfug und Geschichtsfälschung" in Prag"Der Tag ist ohnehin längst
überfällig, an dem sich auch die tschechische Politik der historischen Verantwortung
wirklich stellt. Die lineare Fortsetzung der Politik von (Staatspräsident) Vaclav
Klaus wird in einem zusammenwachsenden Europa und in einer Wertegemeinschaft geradewegs
aufs Abstellgleis führen", erklärte der VP-Abgeordnete in einer Presseaussendung.
Aufschrei in Prag "Hitler war Österreicher"In Prag hatte Fischers
Botschaft
für einen Aufschrei gesorgt. Der tschechische Staatschef Vaclav Klaus gab seinem
"Bedauern" Ausdruck, dass diese "schmerzhaften historischen Themen" im österreichischen
Wahlkampf wieder "missbraucht" würden. Die Chefin der außerparlamentarischen Partei
"Souveränität", Jana Bobosikova, sagte, die
Benes-Dekrete seien eine Folge des deutschen
Nationalsozialismus. "Und ich persönlich lasse dem Herrn Präsidenten (Heinz Fischer)
sagen, dass Hitler ein Österreicher war", so Bobosikova. Benes-Dekrete Als Benes-Dekrete werden die 143 von Edvard Benes
zwischen 1940 und 1945 erlassenen Dekrete bezeichnet, die Regelungen für den Wiederaufbau
des tschechoslowakischen Staates nach dem Krieg enthielten. Etwa 15 dieser Dekrete
betrafen die deutsche und die ungarische Minderheit. Sie regelten neben der Bestrafung
von NS-Verbrechen die Enteignung und Konfiszierung von Vermögen sowie die Aberkennung
der tschechoslowakischen Staatsbürgerschaft. Davon waren nur antifaschistische Widerstandskämpfer
ausgenommen.
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